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Falstaff Magazin Deutschland 04/2021

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gourmet / NEW YORK UND SEINE AUSTERN<br />

Als Henry Hudson im Jahr<br />

1609 das heutige New York<br />

anlief, musste er sein Schiff<br />

durch 900 Quadratkilometer<br />

große Austernkolonien<br />

navigieren, ehe er an<br />

Land gehen konnte.<br />

Die Bucht des heutigen New<br />

Yorker Hafens war in früheren<br />

Tagen vor allem ein Paradies<br />

für Austern. Man könnte<br />

sogar sagen: New York war<br />

einmal die Welthauptstadt der Auster. Doch<br />

dann kam die Besiedelung, die Stadt wuchs,<br />

der Hafen wurde ausgebaut zu einem der<br />

größten der Welt und die Auster wurde verdrängt.<br />

Doch jetzt soll sie zurückkehren in<br />

die Gewässer rund um die Millionenmetropole.<br />

Eine Initiative namens »Billion Oyster<br />

Project« treibt die Wiederansiedlung von<br />

Austernriffen voran, welche nicht nur die<br />

Wasserqualität verbessern, sondern auch<br />

die Küste vor Stürmen schützen sollen.<br />

Dass die wilden Austern überhaupt wieder<br />

gedeihen, ist ein Zeichen dafür, dass sich die<br />

Wasserqualität in einem der meistgenutzten<br />

Häfen der Welt sukzessive verbessert.<br />

Bis Anfang des 20. Jahrhunderts prägte das vor<br />

der Stadt geerntete Seafood als billiger Imbiss<br />

für alle auch das Straßenbild New Yorks.<br />

DIE STRUKTUR DER<br />

AUSTERNSCHALEN<br />

BERUHIGT DAS WASSER,<br />

HILFT DABEI, WELLEN<br />

ZU BRECHEN UND KANN<br />

SO VOR STURMFLUTEN<br />

SCHÜTZEN.<br />

INSEL MIT GESCHICHTE<br />

Nebel dick wie Erbsensuppe hüllt Downtown<br />

Manhattan ein. Es ist einer dieser<br />

Tage, an dem die Freiheitsstatue von der<br />

Bildfläche verschwunden zu sein scheint<br />

und die Brooklyn Bridge sich nur schemenhaft<br />

vom Wasser abhebt. Alle paar Minuten<br />

tuten die Nebelhörner der vorbeiziehenden<br />

Schiffe: tief, langgezogen, langsam.<br />

Die »Coursen« ist eine jener Fähren, die<br />

vom Südzipfel Manhattans ablegt. Ihr Ziel<br />

ist Governors Island, eine 70 Hektar große<br />

Insel vis-à-vis der Freiheitsstatue – und eine<br />

kleine Welt für sich. Governors Island war<br />

einst ein Fischereiplatz der indigenen Ureinwohner,<br />

später Armee- und Marine-Stützpunkt.<br />

Heute ist sie ein beliebtes Freizeitareal.<br />

Tausende New Yorker kommen<br />

jedes Wochenende zum Radfahren oder<br />

picknicken – und seit einiger Zeit auch, um<br />

Fotos: Getty Images, Ullstein Bild / picturedesk.com, DON EMMERT / AFP / picturedesk.com, beigestellt<br />

128 falstaff jun <strong>2021</strong>

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