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Schiffbruch Vom Untergang der Holocaust-Orthodoxie - Holo Heim

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CARLO MATTOGNO, SCHIFFBRUCH 85<br />

Die Verfasserin fügt hinzu, die Anzahl <strong>der</strong> aus Italien Deportierten<br />

habe in an<strong>der</strong>en Teilen des Landes pro Transport durchschnittlich 500<br />

bis 600 betragen, in <strong>der</strong> Operationszone Adriatisches Küstenland mit ihrer<br />

“Hauptstadt” Triest jedoch lediglich 68-80 Personen. 128<br />

Aus dieser Zone gingen 23 Transporte mit insgesamt 1.173 Juden ab;<br />

die meisten davon gelangten nach Auschwitz. 129 Einer <strong>der</strong> Deportierten<br />

war Bruno Piazza, über den Picciotto-Fargion folgendes mittelt: 130<br />

“Geboren in Triest am 15. 1. 1899. […] In Triest am 13.7. 1944<br />

von den Deutschen verhaftet. Im Lager von S. Sabba sowie im Gefängnis<br />

von Triest interniert. Aus Triest am 31. 7. 1944 nach<br />

Auschwitz deportiert. Häftlingsnummer 190712.”<br />

Piazza starb 1946, verfasste vor seinem Hinscheiden aber noch einen<br />

– 1956 in Buchform veröffentlichten – Bericht, in dem er u. a. auch seinen<br />

Aufenthalt in <strong>der</strong> Risiera die San Sabba schil<strong>der</strong>te: 131<br />

“Trotz allem, und ungeachtete <strong>der</strong> Anwesenheit von Spionen, welche<br />

die SS unter uns eingeschleust hatte, um uns in <strong>der</strong> Stube zu bespitzeln,<br />

war <strong>der</strong> Aufenthalt in <strong>der</strong> Risiera immer noch besser als die<br />

Deportation. Immerhin befanden wir uns noch in unserem eigenen<br />

Land; wir hofften, bald das Ende des Krieges erleben und sofort gesund<br />

und munter nach Hause zurückkehren zu können. Von hier wegfahren<br />

hieß jede Hoffnung auf Rettung aufgeben, auch wenn wir noch<br />

nicht wussten, was uns bevorstand. Hier wurden wir nicht so schlecht<br />

ernähert, dass wir vor Hunger gestorben wären. Einer von uns, Nino<br />

Belleli, waltete als Koch, und in <strong>der</strong> Suppe, die man an uns verteilte,<br />

gab es genügend Fett. Die Brotrationen waren ausreichend, das<br />

Wasser sauber. An einem Abend gab man uns sogar Wein. Dann gab<br />

es eine Anzahl Decken und aus Privatwohnungen gestohlene Steppdecken,<br />

auf denen man trotz <strong>der</strong> Flöhe recht bequem ausruhen konnte.<br />

Es gab Schemel und sogar einen Tisch. Ferner gab es einen –<br />

wenn auch verborgenen – elektrischen Ofen, wo wir insgeheim Brot<br />

o<strong>der</strong> ein paar Kartoffeln rösten konnten. Wir hatten zwei Wasserhäh-<br />

128 Ebenda, S. 35.<br />

129 Ebenda, S. 60-63.<br />

130 Ebenda, S. 471.<br />

131 B. Piazza, Perché gli altri dimenticano. Feltrinelli Editore, Mailand 1960, S. 14f.

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