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S3-Leitlinie ‚Behandlung akuter perioperativer und ... - Arztbibliothek

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3.3.2.2.3.2 Spinalanalgesie<br />

Die Spinalanästhesie <strong>und</strong> Analgesie wird in aller Regel mit Lokalanästhetika <strong>und</strong><br />

Opioiden überwiegend als Einzelgabe durchgeführt. Katheterverfahren sind ebenfalls<br />

möglich, aber umstritten (LoE: 1b) (Puolakka et al., 2000). Spinales Morphin nach<br />

abdominalchirurgischen Eingriffen oder nach Eingriffen an der Prostata ist analgetisch<br />

effektiver <strong>und</strong> reduziert den Opioidbedarf im Vergleich zu einer i.v. PCA mit Opioid<br />

(LoE: 1b) (Kong et al., 2002; Devys et al., 2003; Fleron et al., 2003; Brown et al., 2004).<br />

Nach einer Sectio caesarea führt eine intrathekale Gabe von 0,1 mg Morphin im<br />

Gegensatz zu Fentanyl <strong>und</strong> Sufentanil zu einer deutlichen <strong>und</strong> anhaltenden<br />

Schmerzreduktion (LoE: 1a) (Dahl et al., 1999). Bei höheren Morphin-Dosierungen ist<br />

dessen lange Verweildauer im Liquor mit protrahiert auftretenden, potenziellen<br />

Nebenwirkungen (Atemdepression) zu beachten.<br />

Die kombinierte Spinal-Periduralanalgesie wirkt bei der Geburtshilfe schneller <strong>und</strong> ist mit<br />

einer höheren maternalen Zufriedenheit verb<strong>und</strong>en als die Periduralanalgesie alleine<br />

(LoE: 1a) (Hughes et al., 2003).<br />

3.3.2.2.4 Lokoregionale Applikationstechniken<br />

3.3.2.2.4.1 PCA-Systeme<br />

Für perineurale PCA-Systeme können derzeit keine hinreichend umfassenden<br />

Empfehlungen in Bezug auf Basalraten, Sperrintervalle <strong>und</strong> Bolusgrößen gegeben<br />

werden.<br />

Für peridurale PCA-Systeme (PCEA) kann ein reduzierter Medikamentenverbrauch im<br />

Vergleich zu einer fixen kontinuierlichen Basalrate festgestellt werden (LoE: 1b) (Silvasti<br />

<strong>und</strong> Pitkanen, 2001; Standl et al., 2003). Alleinige Bolusgaben der PCEA können bei<br />

geburtshilflicher Periduralanalgesie mit einem geringeren Medikamentenverbrauch <strong>und</strong><br />

einem besseren Differenzialblock einhergehen (LoE: 1a) (van der Vyver et al., 2002).<br />

Dennoch zeigte eine Metaanalyse, dass eine kontinuierliche peridurale Medikamentengabe<br />

zu einer besseren Analgesie als eine PCEA führt (LoE: 1a) (Wu et al., 2005).<br />

Da die Schwankungen in der Ausdehnung des anästhesierten Gebietes einer PDA bei<br />

kontinuierlicher Rate sehr klein sind, ist eine Basalrate empfehlenswert - im Gegensatz<br />

zur i.v. PCA, bei der eine kontinuierliche Opioidzufuhr zu erhöhtem Opioidverbrauch <strong>und</strong><br />

daraus resultierenden Problemen führen kann. Dennoch fanden auch hierbei einige<br />

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