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S3-Leitlinie ‚Behandlung akuter perioperativer und ... - Arztbibliothek

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Die PDA hat sich als das Verfahren der ersten Wahl zur Beherrschung der postoperativen<br />

Schmerzen nach Thorakotomien herausgestellt. Die Metaanalysen von Wu et al. (2005)<br />

<strong>und</strong> Block et al. (2003) sowie weitere randomisierte Studien konnten zeigen, dass eine<br />

Periduralanalgesie einer intravenösen (patientenkontrollierten) Analgesie hinsichtlich der<br />

postoperativen Schmerzkontrolle überlegen ist (LoE: 1a) (Block et al., 2003; Wu et al.,<br />

2005), (LoE: 1b) (Shulman et al., 1984; Grant et al., 1992; Azad et al., 2000; Von Dossow<br />

et al., 2001; Della Rocca et al., 2002; Senturk et al., 2002).<br />

Bei dem Vergleich einer kontinuierlichen thorakalen PDA mit einer kontinuierlichen i.v.<br />

Analgesie stellten Della Roca et al (2002) zudem eine geringere Inzidenz postoperativer<br />

Übelkeit <strong>und</strong> Erbrechen (PONV) in der PDA-Gruppe fest (LoE: 1b) (Della Rocca et al.,<br />

2002).<br />

Die Studie von Von Dossow et al. (2002) konnte darüber hinaus im Rahmen von<br />

thoraxchirurgischen Eingriffen mit Allgemeinanästhesie neben einer verbesserten<br />

Analgesie eine bessere arterielle Oxygenierung unter Einlungenventilation <strong>und</strong> eine<br />

stabile Hämodynamik im Hinblick auf das Herzzeitvolumen in der thorakalen PDA-<br />

Gruppe zeigen (LoE: 1b) (Von Dossow et al., 2001).<br />

Keinen signifikanten Vorteil einer lumbalen PDA gegenüber einer intravenösen Analgesie<br />

fand die Studie von Sandler et al. (1992) (LoE: 1b) (Sandler et al., 1992). Guinard et al.<br />

(1992) stellten ebenfalls keinen Unterschied zwischen einer thorakalen/ lumbalen PDA<br />

<strong>und</strong> einer intravenösen Analgesie hinsichtlich der postoperativen Schmerzreduktion fest,<br />

allerdings einen signifikant geringeren Analgetikakonsum in den PDA-Gruppen (LoE: 1b)<br />

(Guinard et al., 1992).<br />

Auch im Rahmen von traumatischen Thoraxverletzungen konnte eine höhere Effektivität<br />

der PDA in Bezug auf die Analgesie oder pulmonale Komplikationen (Inzidenz von<br />

Pneumonien) im Vergleich zu einer intravenösen Analgesie nachgewiesen werden (LoE:<br />

1b) (Moon et al., 1999; Bulger et al., 2004).<br />

Als Alternative zur PDA kann eine paravertrebrale Nervenblockade angewendet werden.<br />

Eine kürzlich erschienene Metaanalyse über 10 randomisierte Studien konnte die<br />

Gleichwertigkeit gegenüber einer PDA bei gleichzeitig geringeren Nebenwirkungen<br />

zeigen (LoE: 1a) (Davies et al., 2006). In acht der 10 Studien erfolgte die paravertebrale<br />

Kathetereinlage durch den Operateur. Es liegt keine Evidenz zum geeignetsten Zeitpunkt<br />

der Katheteranlage vor (prä- oder intraoperativ). Generell kann eine Implementierung<br />

dieses Verfahrens nur nach entsprechender Schulung erwartet werden.<br />

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