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S3-Leitlinie ‚Behandlung akuter perioperativer und ... - Arztbibliothek

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Zu den häufigsten Nebenwirkungen von Opioiden gehören postoperative Übelkeit <strong>und</strong><br />

Erbrechen (PONV), Sedierung, Atemdepression, Pruritis, Verlangsamung der<br />

gastrointestinalen Funktion <strong>und</strong> Miktionsstörungen (Schug et al., 1992). Die Inzidenz des<br />

Auftretens dieser unerwünschten Begleiterscheinungen ist von der Höhe der<br />

verabreichten Dosis abhängig (Zhao et al., 2004; Roberts et al., 2005). Bei dem Auftreten<br />

von postoperativer Übelkeit <strong>und</strong> Erbrechen geht man auch heute noch von einer<br />

25 bis 30 %igen Inzidenz aus (Kovac, 2000; Watcha, 2002). Relevante Risikofaktoren<br />

sind volatile Anästhetika (insbesondere bei langen Eingriffen), Opioide (v.a. postoperative<br />

PCA), weibliches Geschlecht, Nichtraucherstatus <strong>und</strong> eine Anamnese von PONV oder<br />

einer Reisekrankheit (Apfel, 2005). Nicht jede postoperative Übelkeit ist opioidbedingt, sie<br />

ist immer ein multifaktorielles Geschehen. So können auch Faktoren, die sich auf den<br />

chirurgischen Eingriff zurückführen lassen (trans-/retroperitoneale Eingriffe, protrahierte<br />

Magen-Darm-Atonie), <strong>und</strong>/oder starke Schmerzen eine Ursache sein (Watcha <strong>und</strong> White,<br />

1992; Borgeat et al., 2003; Gan et al., 2003).<br />

Durch die Gabe von Nichtopioiden kann es hingegen zu Einschränkungen der Nierenfunktion,<br />

zu kardiovaskulären Nebenwirkungen <strong>und</strong> gastrointestinalen Läsionen kommen.<br />

Die mit NSAR assozierten Nebenwirkungen treten häufiger bei der Einnahme über einen<br />

längeren Zeitraum auf. Generell ist das Risiko des Auftretens <strong>und</strong> die Schwere dieser<br />

unerwünschten Begleitsymptome bei älteren Patienten erhöht (RCA, 1998). NSAR<br />

können die Nierenfunktion einschränken (Power et al., 1992), was sich bei Patienten mit<br />

präoperativer normaler Nierenfunktion jedoch in der Regel als klinisch irrelevant erwies<br />

(Lee et al., 2004). Das Risiko ist bei Patienten mit bestehender eingeschränkter<br />

Nierenfunktion, Hypovolämie, Bluthochdruck <strong>und</strong> bei der Einnahme anderer nephro-<br />

toxischer Medikamente oder ACE Inhibitoren erhöht (RCA, 1998).<br />

Das Risiko gastrointestinaler Läsionen steigt mit höheren Dosen, einer Anamnese mit<br />

peptischer Ulzera, mit höherem Alter sowie einer Einnahme länger als fünf Tage (Strom<br />

et al., 1996). Peptische Ulzera bei Älteren wurden nach der Einnahme von Naproxen in<br />

31% <strong>und</strong> Ketorolac in 20% innerhalb von 5 Tagen gef<strong>und</strong>en (Harris et al., 2001; Stoltz et<br />

al., 2002; Goldstein et al., 2003)). Das Risiko einer Blutungsgefahr bei peptischen Ulzera,<br />

die durch NSAR entstehen können, ist um das 2,7-fache erhöht (LoE: 1a) (Ofman et al.,<br />

2002).<br />

Die Nebenwirkungen von COX-2-Hemmern auf die Nierenfunktion sind denen der NSAR<br />

ähnlich (Curtis et al., 2004). Die Thrombozytenfunktion wird durch COX-2-Hemmer nicht<br />

beeinträchtigt (LoE: 1b) (Graff et al., 2007). Valdecoxib <strong>und</strong> Parecoxib erhöhen allerdings<br />

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