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S3-Leitlinie ‚Behandlung akuter perioperativer und ... - Arztbibliothek

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Der epidurale Zusatz von Adrenalin oder Neostigmin ist in Deutschland ein nicht<br />

zugelassener Verabreichungsweg.<br />

3.3.2.2.2 Periphere Verfahren<br />

Zu den peripheren Nervenblockaden sind die Blockaden des Plexus brachialis mit seinen<br />

mindestens drei Zugangsmöglichkeiten (interskalenär, infraclaviculär <strong>und</strong> axillär),<br />

Einzelnervblockaden der oberen Extremität, der Femoralis- <strong>und</strong> der gleichwertige fascia<br />

iliaca Block, der Psoaskompartmentblock, sowie die verschiedenen Möglichkeiten der<br />

Ischiadiusblockaden zu zählen.<br />

Zugangsvarianten zur interskalenären plexus brachialis Blockade sind von anterior<br />

(intersternocleidomastoidal nach Pham-Dang), von anterolateral (interskalenär nach<br />

Winnie, Borgeat, Meier oder Boezaart), von dorsolateral (nach Boezaart) <strong>und</strong> von dorsal<br />

(nach Pippa) beschrieben. Gr<strong>und</strong>sätzlich existieren weder Effektivitäts- noch<br />

Sicherheitsvergleiche zwischen den verschiedenen Zugangswegen. Irreversible zervikale<br />

Rückenmarkschädigungen sind während der Anlage an narkostisierten Patienten<br />

beschrieben. Das Auftreten einer totalen Spinalanästhesie oder direkte intraarterielle<br />

Injektionen sind extrem seltene Ereignisse. Mit der Verwendung von Katheterverfahren<br />

können sehr selten Fehllagen intrathekal, intrapleural <strong>und</strong> auch intravasal auftreten. Bei<br />

der interskalenären Blockade des Plexus brachialis muss mit Nebenwirkungen gerechnet<br />

werden (Hornersyndrom aufgr<strong>und</strong> der Beeinflussung des Ganglium stellatum, passagerer<br />

Hörverlust, Bronchospasmus, Heiserkeit, Fremdkörpergefühl im Hals, Phrenikusparese<br />

<strong>und</strong> Auftreten des Bezold-Jarisch-Reflexes).<br />

Die kontinuierlichen interskalenären Verfahren sind analgetisch effektiver, benötigen<br />

weniger Opioide <strong>und</strong> führen zu einer höheren Patientenzufriendenheit im Vergleich zu<br />

opioidbasierter i.v. PCA (LoE: 1b) (Borgeat et al., 1997; Borgeat et al., 1998; Borgeat et<br />

al., 2000). Bei schulterchirurgischen Eingriffen konnte eine höhere analgetische<br />

Effektivität von kontinuierlichen Verfahren im Vergleich zu Einmalinjektionen gezeigt<br />

werden (LoE: 1b) (Singelyn et al., 1999; Ilfeld et al., 2003), (LoE: 3b) (Ilfeld et al., 2005b),<br />

(LoE: 4) (Wilson et al., 2004).<br />

Die Zugänge für infraclavikuläre Blockaden des Plexus brachialis sind ebenfalls<br />

variantenreich. Die direkten Vergleiche verschiedener infraclavikulärer Zugänge erlauben<br />

keine abschließende Beurteilung. Infraclavikuläre Blockaden führen zu einer besseren<br />

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