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S3-Leitlinie ‚Behandlung akuter perioperativer und ... - Arztbibliothek

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Bei entzündungsbedingten Schmerzen, aber auch solchen mit ausgeprägtem<br />

Weichteilödem sind NSAR indiziert. GoR: B<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich besteht eine Indikation für die Gabe von NSAR bei entzündungsbedingten<br />

Schmerzen sowie bei Eingriffen, die zu einem ausgeprägten Weichteilödem führen. Es<br />

sollte allerdings immer eine Risiko/ Nutzen – Abwägung vorgenommen werden. Auch der<br />

Zeitpunkt der NSAR- Gabe kann einen Einfluss auf das Risiko von Komplikationen haben.<br />

So weisen mehrere Metaanalysen darauf hin, dass das Reoperationsrisiko aufgr<strong>und</strong><br />

erhöhter Blutungen bei Tonsillektomien bei einer postoperativen NSAR- Gabe erhöht ist,<br />

nicht aber bei einer präoperativen Gabe (LoE: 1a) (Marret et al., 2003; Moiniche et al.,<br />

2003; Cardwell et al., 2005). Zur postoperativen Schmerztherapie nach Eingriffen am<br />

Oropharynx sollten Nichtopioide, wie z.B. Paracetamol <strong>und</strong> Metamizol bevorzugt werden<br />

(vgl. Kap. 4.1.1.2.4).<br />

Ibuprofen hat bei oraler Applikation eine Bioverfügbarkeit von über 95%, für Diclofenac ist<br />

eine Bioverfügbarkeit bei oraler Applikation von etwa 30-80% angegeben. Nach den<br />

Untersuchungen von van der Marel et al. (2004) beträgt der Bioverfügbarkeitsquotient<br />

zwischen Diclofenac Suppositorien 1,26 <strong>und</strong> der tmax-Quotient 0,46 (van der Marel et al.,<br />

2004).<br />

Bei älteren Kindern (> 5 J.) sollte bei entsprechender Indikation <strong>und</strong> gegebenen<br />

strukturellen Voraussetzungen die PCA eingesetzt werden, bei jüngeren Kindern<br />

auch in Form einer NCA. GoR: B<br />

Bei postoperativen starken Schmerzen kann bei Kindern mit entsprechend kognitiven<br />

Fähigkeiten ab etwa dem fünften Lebensjahr eine (i.v.) PCA zur Gabe von Opioiden zum<br />

Einsatz kommen (Gaukroger et al., 1991; Beaulieu et al., 1996). Wie bei einer<br />

kontinuierlichen Infusion sollte ein Atemmonitoring erfolgen (Gill et al., 1996). Bei Elternoder<br />

Pflegekraft-kontollierter Analgesie bei Kindern wird ein formales Edukations-<br />

Programm gefordert; hierbei ist eine besonders engmaschige Überwachung notwendig<br />

(Berde <strong>und</strong> Sethna, 2002). Bei jüngeren Kindern können die PCA-Pumpen auch von dem<br />

Pflegepersonal zur Verabreichung der Schmerzmedikation genutzt werden (Nurse<br />

Controlled Analgesia, NCA). Beaulieu et al. (1996) stellten bei der Anwendung einer i.v.<br />

PCA hohe Variabilitäten im Opioidkonsum fest (LoE: 4) (Beaulieu et al., 1996). Im<br />

Vergleich zu einer kontinuierlichen Infusion konnte eine randomisierte Studie lediglich bei<br />

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