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S3-Leitlinie ‚Behandlung akuter perioperativer und ... - Arztbibliothek

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Patienten mit Hüftgelenksfrakturen (LoE: 1a) (Parker et al., 2002) (vgl. Kap. 4.6.6). Bei<br />

Hüft- TEP- Operationen wiesen zwei randomisierte Studien nach, dass ein lumbaler<br />

Plexusblock im Vergleich zu Placebo oder keiner Therapie zu geringeren postoperativen<br />

Schmerzen <strong>und</strong> einem reduzierten Opioidkonsum in den ersten St<strong>und</strong>en nach der<br />

Operation führt (LoE. 1b) (Stevens et al., 2000; Biboulet et al., 2004). In der Studie von<br />

Fournier et al. (1998) verlängerte ein femoraler Nervenblock die Zeit bis zum ersten<br />

Analgetikabedarf im Vergleich zu Placebo (LoE: 1b) (Fournier et al., 1998). Ein<br />

Unterschied hinsichtlich der Schmerzintensität oder des gesamten Analgetikakonsums<br />

konnte in dieser Studie jedoch nicht festgestellt werden. Auch in der Studie von Biboulet<br />

et al. (2004) zeigte sich, im Gegensatz zum lumbalen Plexusblock, kein signifikanter<br />

Unterschied zu der Kontrollgruppe (LoE: 1b) (Biboulet et al., 2004). Ein lumbaler<br />

Plexusblock scheint daher bei Hüft-TEP-Patienten effektiver zu sein als ein N. femoralis-<br />

Block, wobei nur wenige Ergebnisse aus einem direkten Vergleich vorliegen. Lumbale<br />

Plexusblockaden sind allerdings potentiell mit höheren Risiken (Nierenverletzungen,<br />

Intoxikationen) verb<strong>und</strong>en (LoE: 4) (Auroy et al., 1997; Auroy et al., 2002). Bei der<br />

abwiegenden Entscheidung können sonographisch unterstützte Verfahren hilfreich sein.<br />

Tabelle 4.6.10 Hüft-TEP: Vergleich periphere Nervenblockaden vs. keine Intervention/ Placebo<br />

Autor, Jahr,<br />

Evidenzlevel<br />

Biboulet et al.,<br />

2004; LoE: 1b<br />

Stevens et al.,<br />

2000; LoE: 1b<br />

Fournier et al.,<br />

1998; LoE: 1b<br />

Patienten Therapie Kontrolle Ergebnis<br />

n= 45<br />

(dreiarmig)<br />

Hüft-TEP<br />

n= 60<br />

Hüft-TEP<br />

n= 40<br />

Hüft-TEP<br />

1. femoraler<br />

Nervenblock<br />

2. lumbaler<br />

Plexusblock<br />

mit Bupivacain +<br />

Clonidin<br />

(single shot)<br />

Lumbaler<br />

Plexusblock mit<br />

Bupivacain + Adrenalin<br />

(single shot)<br />

Femoraler<br />

Nervenblock mit<br />

Bupivacain + Adrenalin<br />

(single shot)<br />

Kein Nervenblock<br />

(alleinige i.v. PCA)<br />

postop. Schmerzen <strong>und</strong><br />

Opioidkonsum in den ersten 4<br />

St<strong>und</strong>en in der Gruppe mit<br />

lumbalem Plexusblock ↓<br />

(danach ↔);<br />

Verweildauer ↔;<br />

Hüftgelenksbeweglichkeit ↔;<br />

Lumbaler Plexusbock führte im<br />

Vergleich zum femoralen<br />

Nervenblock in den ersten 4<br />

St<strong>und</strong>en zu geringeren<br />

Schmerzen (Opioidkonsum ↔)<br />

Placebo postop. Schmerzen in den<br />

ersten 6 St<strong>und</strong>en ↓;<br />

Opioidkonsum ↓<br />

Placebo Zeit bis zum ersten<br />

Analgetikabedarf ↑;<br />

postop. Schmerzen ↔;<br />

Analgetikakonsum ↔<br />

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