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S3-Leitlinie ‚Behandlung akuter perioperativer und ... - Arztbibliothek

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Postoperativ wird die intramuskuläre Gabe von Kodeinphosphat nicht empfohlen.<br />

GoR: B<br />

Die i.m. Gabe von Kodeinphosphat oder Dihydrokodein war die Hauptstütze der<br />

postoperativen Analgesie bei 97% der Neuroanästhesisten, trotz der Tatsache, dass über<br />

die Hälfte von ihnen die Analgesie für unzureichend ansah (Stoneham <strong>und</strong> Walters,<br />

1995). Kodein wies im Vergleich zu Morphin nur eine eingeschränkte analgetische<br />

Wirksamkeit auf (LoE: 1b) (Williams et al., 2002). Die kombinierte Gabe mit Paracetamol<br />

zeigt einen additiven analgetischen Effekt, kann jedoch mit erhöhten Nebenwirkungen<br />

(Benommenheit <strong>und</strong> Schwindel) verb<strong>und</strong>en sein (LoE: 1a) (Moore et al., 1998).<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich sollte eine i.m. Applikation aufgr<strong>und</strong> der Nebenwirkungen vermieden<br />

werden (vgl. Kap. 3.3.2.1.2).<br />

Adjuvante medikamentöse Verfahren<br />

Auch Nichtanalgetika können die postoperative Schmerzintensität <strong>und</strong> -dauer<br />

beeinflussen.<br />

Die Gabe eines Kortikosteroids wird empfohlen. GoR: A<br />

Die Gabe eines Kortikosteroids vermindert die postoperativen Schmerzen <strong>und</strong><br />

Weichteilschwellung <strong>und</strong> erhöht das postoperative Wohlbefinden. Mehrere Studien<br />

untersuchten die Effektivität einer Kortikosteroidgabe bei verschiedenen HNO-/ MKG-<br />

Eingriffen. Nach Tonsillektomien konnte eine kürzlich erschienene Metaanalyse von<br />

Afman et al. (2006) <strong>und</strong> die Studie von Al-Sherhi (2004) signifikant geringere<br />

postoperative Schmerzen im Vergleich zu Placebo nachweisen (LoE: 1a) (Afman et al.,<br />

2006), (LoE: 1b) (Al-Shehri, 2004). Zudem wurden in verschiedenen Studien geringere<br />

Nebenwirkungen (Übelkeit/Erbrechen) (LoE. 1a) (Steward et al., 2003), (LoE: 1b) (Al-<br />

Shehri, 2004; Samarkandi et al., 2004) <strong>und</strong> ein reduzierter Analgetikakonsum (LoE: 1b)<br />

(Stewart et al., 2002) festgestellt.<br />

Geringere Nebenwirkungen wurden ebenfalls nach Mastoidektomien <strong>und</strong> zahnchirurgischen<br />

Eingriffen gezeigt (LoE: 1b) (Ahn et al., 2005; Numazaki <strong>und</strong> Fujii, 2005).<br />

Bei Osteotomien der dritten Molaren wurde neben reduzierter Schmerzen <strong>und</strong><br />

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