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S3-Leitlinie ‚Behandlung akuter perioperativer und ... - Arztbibliothek

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3.3 Schmerztherapeutische Verfahren<br />

Im Folgenden werden allgemeingültige, eingriffsübergreifende Verfahren <strong>und</strong> Aspekte<br />

dargestellt, die Einfluss auf perioperative <strong>und</strong> posttraumatische Schmerzen haben.<br />

3.3.1 Nichtmedikamentöse Verfahren<br />

Unter den nichtmedikamentösen Verfahren werden hier psychologische Verfahren,<br />

physiotherapeutische <strong>und</strong> physikalische Maßnahmen (Kältetherapie), TENS <strong>und</strong><br />

Akupunktur sowie operationstechnische Aspekte <strong>und</strong> Verbandswechsel betrachtet.<br />

3.3.1.1 Psychologische Verfahren<br />

Psychologische Maßnahmen sollten in das perioperative/posttraumatische<br />

Schmerzmanagement integriert werden. GoR: B<br />

Verhaltenstherapeutische psychologische Interventionen haben sich im Bereich der<br />

Therapie chronischer Schmerzen als effektiv erwiesen. Mittlerweile ist ihre Wirksamkeit<br />

auch in der Behandlung <strong>akuter</strong> Schmerzen nachgewiesen. Wo immer möglich, sollten sie<br />

in das perioperative Schmerzmanagement einbezogen werden (LoE: 1a) (Johnston <strong>und</strong><br />

Vögele, 1993), (LoE: 2a) (Fernandez <strong>und</strong> Turk, 1989).<br />

Kognitiv- verhaltenstherapeutische Verfahren, wie z.B. Ablenkungsstrategien,<br />

kognitive Umbewertung <strong>und</strong> positive Visualisierung haben sich als schmerzreduzierend<br />

erwiesen (LoE: 1b) (Madden et al., 1978; Cheung et al., 2003), (LoE: 2b) (Zimmerman et<br />

al., 1996; Callaghan <strong>und</strong> Li, 2002). Eine wichtige Rolle bei der Anwendung dieser<br />

Verfahren spielt dabei die vorhergehende Informationsvermittlung (vgl. Kap. 3.1.1). Als<br />

schmerz- <strong>und</strong> angstreduzierend hat sich die Kombination kognitiv behavioraler Techniken<br />

(Copingstrategien) mit Informationsvermittlung erwiesen (LoE: 1b) (LaMontagne et al.,<br />

2003), die am sinnvollsten präoperativ zu vermitteln sind. Diese Verfahren erfordern<br />

spezielle Bedingungen, die nur im Zusammenhang mit einer geplanten präoperativen<br />

Einbindung psychologischer Fachkompetenz nachvollziehbar sind.<br />

Auch andere psychologische Verfahren wie z.B. Imagination, Hypnose,<br />

Relaxationsübungen können das Ausmaß postoperativer Schmerzen verbessern. Ein<br />

systematisches Review von Seers & Carroll (1998) fand zwar bei vier von sieben<br />

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