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S3-Leitlinie ‚Behandlung akuter perioperativer und ... - Arztbibliothek

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Die Vakuumtherapie kann Schmerzen dadurch verringern, dass die Intervalle zwischen<br />

den Wechseln verlängert <strong>und</strong> die Gesamttherapiezeiten verkürzt werden. Allerdings kann<br />

der Wechsel von Vakuumverbänden im Einzelfall schmerzhafter sein als der anderer<br />

Verbände (LoE: 2b) (Etöz et al., 2004), (LoE: 5) (Willy, 2005).<br />

Briggs (1996) konnte anhand einer visuellen Analogskala den Vorteil von Folienverbänden<br />

gegenüber trockenem Verbandmaterial bei primär heilenden Operationsw<strong>und</strong>en<br />

belegen, was auf die verlängerten Verbandintervalle zurückgeführt wurde<br />

(LoE: 1b) (Briggs, 1996).<br />

Potenziell schmerzende W<strong>und</strong>versorgungen sollen nur mit ausreichender<br />

analgetischer Abschirmung durchgeführt werden (lokal anästhesierende Salben,<br />

Regionalanästhesie, Analgosedierung oder Narkose). A*<br />

Vor Verbandwechseln soll bei Bedarf rechtzeitig eine zusätzliche Analgesie erfolgen.<br />

Abhängig von Größe <strong>und</strong> Art des Verbandwechsels können dabei lokal anästhesierende<br />

Salben bis hin zu Verbandwechseln unter Narkose oder Analgosedierung zur Anwendung<br />

kommen. Zu größeren Verbandwechseln gehören z.B. erste Tamponaden-/<br />

Streifenentfernung bei sek<strong>und</strong>ären W<strong>und</strong>en. Sehr schmerzhaft kann auch das Ziehen<br />

pleuraler oder mediastinaler Drainagen, die Spülung einer Abszesshöhle oder ein<br />

grösserer Verbandwechsel bei W<strong>und</strong>heilungsstörungen sein. Systematische Erhebungen<br />

zur Schmerztherapie dieser Prozeduren bei Erwachsenen fehlen. Bei Kindern wird in<br />

Form von Übersichtsarbeiten berichtet, die z.T. auf Einzeluntersuchungen basieren<br />

(Krauss <strong>und</strong> Green, 2006).<br />

Die prozedurale Analgesie findet mit systemisch verabreichten Analgetika, ggf.<br />

zusätzlichen Anxiolytika/Sedativa statt; auch ein lokoregionales Verfahren kann<br />

eingesetzt werden. Sie sollte antizipierend sein, d.h. rechtzeitig vor einer geplanten<br />

Prozedur stattfinden, zumindest dann, wenn das Auftreten starker Schmerzen<br />

vorhersehbar ist. Prozedurale Analgesie bedeutet, auch während eines zeitlich ungewollt<br />

protrahierten Vorgangs für eine ausreichende Analgesie zu sorgen. Die Prozedur soll<br />

unterbrochen werden, wenn sich die analgetische Vorbereitung als unzureichend erweist.<br />

Dem Patienten soll es möglich sein, bei unzureichender Analgesie Verbandwechsel durch<br />

ein Stopsignal bis zum Erreichen suffizienter Schmerzfreiheit zu unterbrechen.<br />

Das Anfeuchten der Verbände mit körperwarmer Spüllösung, Instillation eines<br />

Lokalanästhetikums oder Beträufeln der W<strong>und</strong>ränder mit einem Lokalanästhetikum<br />

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