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S3-Leitlinie ‚Behandlung akuter perioperativer und ... - Arztbibliothek

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postoperativen Periduralanästhesie (PDA) ist schwach, da nur wenige hochwertige<br />

randomisierte Studien dazu vorliegen. Das Review von Halbert et al. (2002) bezog eine<br />

randomisierte Studie von Nikolajsen et al. (1997) (LoE: 1b) (Nikolajsen et al., 1997a), eine<br />

pseudorandomisierte Studie von Bach et al. (1988) (LoE: 2b) (Bach et al., 1988) <strong>und</strong> eine<br />

nicht- randomisierte Studie von Jahangiri et al. (1994) (LoE: 2b) (Jahangiri et al., 1994) zu<br />

dieser Fragestellung ein (LoE: 2a) (Halbert et al., 2002). Bach et al. (1988) <strong>und</strong> Jahangiri<br />

et al. (1994) stellten eine geringere Inzidenz von Phantomschmerzen durch eine<br />

präoperative bzw. prä-, intra- <strong>und</strong> postoperative PDA im Vergleich zu einer systemischen<br />

Analgesie fest (LoE: 2b) (Bach et al., 1988; Jahangiri et al., 1994). Nikolajsen et al. (1997)<br />

hingegen fanden zu keinem Zeitpunkt einen Unterschied zur Kontrollgruppe, wobei<br />

anzumerken ist, dass im Gegensatz zu den beiden anderen Studien postoperativ beide<br />

Gruppen eine PDA erhielten (LoE: 1b) (Nikolajsen et al., 1997a). Eine weitere Studie von<br />

Nikolajsen et al. (1998) verglich eine prä- <strong>und</strong> intraoperative extradurale Analgesie mit<br />

Placebo <strong>und</strong> einer systemischen Analgesie (postoperativ beide Gruppen extradurale<br />

Analgesie) <strong>und</strong> stellte bis auf eine geringere präoperative Schmerzintensität in der<br />

Interventionsgruppe keinen Unterschied hinsichtlich Inzidenz <strong>und</strong> Intensität von Stumpf<strong>und</strong><br />

Phantomschmerzen fest (LoE: 1b) (Nikolajsen et al., 1998). Die Validität dieser<br />

Studie ist allerdings aufgr<strong>und</strong> einer hohen drop- out- Rate <strong>und</strong> einer daraus<br />

resultierenden zahlenmäßigen Ungleichverteilung der Patienten in den Vergleichsgruppen<br />

einschränkt.<br />

Gehling <strong>und</strong> Tryba (2003) führten eine Metaanalyse über insgesamt drei randomisierte<br />

Studien durch <strong>und</strong> fanden bei der Analyse von zwei Studien einen signifikanten Vorteil<br />

einer perioperativen PDA im Vergleich zu einer systemischen Analgesie hinsichtlich der<br />

Inzidenz schwerer Phantomschmerzen (LoE: 1a) (Gehling <strong>und</strong> Tryba, 2003).<br />

Insgesamt geben die Ergebnisse Hinweise auf einen positiven Einfluss einer<br />

perioperativen PDA auf die Inzidenz oder Intensität von Phantomschmerzen im Vergleich<br />

zu einer systemischen Analgesie; allerdings erscheinen weitere randomisierte Studien für<br />

eindeutige Schlussfolgerungen notwendig.<br />

Es liegen keine Studien vor, die eine intrathekale oder periphere Leitungsanästhesie mit<br />

einer systemischen Analgesie vergleichen, so dass man hier lediglich ähnliche Effekte<br />

vermuten kann. Eine Studie von Lambert et al. (2001) verglich eine PDA mit einer<br />

perineuralen Analgesie <strong>und</strong> zeigte die Überlegenheit einer perioperativen PDA in Bezug<br />

auf die Reduktion von postoperativen Stumpfschmerzen in den ersten drei Tagen nach<br />

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