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S3-Leitlinie ‚Behandlung akuter perioperativer und ... - Arztbibliothek

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Der Einsatz von intravenösem Ketamin im Sinne einer präventiven Analgesie ist<br />

umstritten (Dahl et al., 2000; Moiniche et al., 2002; McCartney et al., 2004b; Ong et al.,<br />

2005; Elia <strong>und</strong> Tramer, 2005).<br />

Bei Patienten, bei denen eine Morphingabe unzureichend ist, kann Ketamin zu einer<br />

Verbesserung der Analgesie beitragen (LoE: 1b) (Weinbroum, 2003).<br />

Einzelne Studien beschreiben, dass eine perioperative intravenöse Ketamingabe die<br />

Inzidenz postoperativer chronischer Schmerzen senken kann (De Kock et al., 2001,<br />

Lavand’homme et al., 2005).<br />

Die epidurale Gabe von Ketamin reduziert die Schmerzen in der perioperativen Phase<br />

zumeist nur unbefriedigend (Schmid et al., 1999; De Kock et al., 2001).<br />

Dextromethorphan ist ein NMDA-Antagonist. Es liegt in Deutschland nur als Hustensaft<br />

vor, wurde international jedoch mehrfach hinsichtlich seiner analgetischen Wirksamkeit<br />

untersucht. Es existieren derzeit nur widersprüchliche Daten (Ilkjaer et al., 1997; Gilron et<br />

al., 2000; Ilkjaer et al., 2000; Plesan et al., 2000; Yeh et al., 2000; Helmy <strong>und</strong> Bali, 2001;<br />

Wadhwa et al., 2001; Weinbroum et al., 2001; Heiskanen et al., 2002; Weinbroum, 2002;<br />

Choi et al., 2003a). Das Potential zur präemptiven/präventiven Effektivität kann bei<br />

einigen chirurgischen Eingriffen gegeben sein (LoE: 1a) (McCartney et al., 2004b). Ein<br />

reduzierter postoperativer Analgetikaverbrauch wurde bei Kindern mit HNO/MKG-<br />

Eingriffen in zwei von drei randomisierten Studien festgestellt (LoE: 1b) (Dawson et al.,<br />

2001a; Hasan et al., 2004) (vgl. Kap. 4.1.1.4).<br />

Obwohl die nachfolgend geschilderten Ergebnisse einzelner Studien positive Effekte<br />

verschiedener Adjuvanzien bei <strong>perioperativer</strong> Gabe zeigen konnten, kann der Einsatz<br />

folgender Pharmaka nur in Einzelfällen bzw. bei bestimmten Indikationen empfohlen<br />

werden.<br />

Die Gabe von Antidepressiva kann nach Brustkrebsoperationen das Auftreten<br />

neuropatischer Schmerzen verringern (LoE: 1b) (Kalso et al., 1996; Tasmuth et al., 2002).<br />

Von den zur Behandlung <strong>perioperativer</strong> Schmerzen untersuchten Antikonvulsiva zeigte<br />

Gabapentin perioperativ eine Reduktion des Opioidbedarfs (LoE: 1a) (Wiffen et al.,<br />

2005a; Wiffen et al., 2005b), (LoE: 1b) (Dirks et al., 2002; Fassoulaki et al., 2002;<br />

Dierking et al., 2004; Pandey et al., 2004; Rorarius et al., 2004; Turan et al., 2004a; Turan<br />

et al., 2004b). Präoperativ gegebenes Gabapentin senkt die postoperative Schmerzstärke<br />

<strong>und</strong> den Analgetikakonsum (LoE: 1a) (Seib <strong>und</strong> Paul, 2006), die klinische Relevanz<br />

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