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S3-Leitlinie ‚Behandlung akuter perioperativer und ... - Arztbibliothek

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ein aktives Übungsprogramm versus keine Übungen in der direkten postoperativen Phase<br />

untersuchten (vgl. Kap. 4.5.2.3).<br />

Eine Studie von Piotrowski et al. (2003), welche 202 Patienten mit großen Operationen<br />

<strong>und</strong> hohen zu erwartenden postoperativen Schmerzen einschloss, untersuchte den<br />

Einfluss einer Rückenmassage (ab dem zweiten bis zum siebten Tag postoperativ,<br />

zweimal am Tag) auf Schmerzen <strong>und</strong> den Analgetikakonsum (LoE: 1b) (Piotrowski et al.,<br />

2003). Dabei konnte hinsichtlich Schmerzintensität <strong>und</strong> Analgetikakonsum kein Effekt,<br />

allerdings ein positiver Einfluss auf die affektive Schmerzkomponente festgestellt werden.<br />

3.3.1.3 Physikalische Maßnahmen<br />

Eine postoperative Kältetherapie kann nach einigen chirurgisch-orthopädischen<br />

Eingriffen empfohlen werden. GoR: B<br />

Eine Kältetherapie kann mit Eispackungen (Coolpacks), Kältekompressen, Brucheis,<br />

durch eine Eismassage oder in kontinuierlicher Form durchgeführt werden.<br />

Die Studienlage hinsichtlich des Einflusses einer postoperativen Kältetherapie auf<br />

postoperative Schmerzen oder den Analgetikakonsum ist je nach Art des Eingriffes<br />

uneinheitlich. Es liegen hauptsächlich Studien zu chirurgisch- orthopädischen Eingriffen<br />

vor.<br />

Nach arthroskopischen Kreuzbandplastiken zeigte eine Metaanalyse von Raynor et al.<br />

(2005) über sechs randomisierte Studien eine signifikante Reduktion der postoperativen<br />

Schmerzen im Vergleich zur Nichtanwendung (LoE: 1a) (Raynor et al., 2005). Auch nach<br />

kleineren Kniearthroskopien konnte in einer Studie ein positiver Einfluss einer<br />

zusätzlichen Kälteanwendung festgestellt werden (LoE: 1b) (Lessard et al., 1997).<br />

Die Studienlage zur Kälteapplikation nach Knie- oder Hüftgelenksersatzoperation ist<br />

hingegen uneindeutig: einige randomisierte Studien fanden keinen Effekt einer<br />

kontinuierlichen Kältetherapie im Vergleich zur Nichttherapie oder Placebo (LoE: 1b)<br />

(Levy <strong>und</strong> Marmar, 1993; Ivey et al., 1994; Scarcella <strong>und</strong> Cohn, 1995), andere wiederum<br />

konnten einen signifikanten Vorteil in Bezug auf die Schmerzreduktion <strong>und</strong>/ oder den<br />

Analgetikakonsum zeigen (LoE: 1b) (Albrecht et al., 1997; Saito et al., 2004; Holmström<br />

<strong>und</strong> Härdin, 2005). Zwei Studien verglichen zudem eine kontinuierliche mit einer<br />

intermittierenden Kältetherapie (Coolpacks/ Brucheis): während die Studie von Albrecht et<br />

al. (1997) einen signifikanten Vorteil hinsichtlich der Schmerzen <strong>und</strong> des<br />

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