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S3-Leitlinie ‚Behandlung akuter perioperativer und ... - Arztbibliothek

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Absolute Kontraindikationen peripherer Nervenblockaden sind Infektionen im Bereich der<br />

Einstichstelle jedoch nicht Infektionen im Bereich der zur blockierenden Extremität.<br />

Manifeste Gerinnungsstörung bei Blockaden im Kopf, Hals <strong>und</strong> Rumpfbereich sowie die<br />

Ablehnung des Patienten, stellen eben solche absoluten Kontraindikationen dar.<br />

Vorbestehende neurologische Defizite sollen dokumentiert sein.<br />

3.3.2.2.3 Rückenmarksnahe Verfahren<br />

Zu den rückenmarksnahen (= neuraxialen) Verfahren zählen im engeren Sinne die<br />

Periduralanalgesie <strong>und</strong> die Spinalanalgesie. Im weiteren Sinne gelten alle<br />

paravertebralen Analgesieverfahren einschließlich der Psoaskompartmentanalgesie als<br />

rückenmarksnah.<br />

Die Periduralanalgesie ist analgetisch effektiver als die systemische Opioidtherapie<br />

(LoE: 1a) (Block et al., 2003; Werawatganon <strong>und</strong> Charuluxanun, 2004; Wu et al., 2005).<br />

Im Vergleich zu systemischer Opioidgabe sind pulmonale Komplikationen geringer<br />

(LoE: 1a) (Ballantyne et al., 1998; Liu et al., 2004). Auf die Überlegenheit einer<br />

rückenmarksnahen Anästhesie gegenüber einer Allgemeinanästhesie hinsichtlich einer<br />

geringeren postoperativen Morbidität <strong>und</strong> Mortalität weist zwar eine umfangreiche<br />

Metaanalyse hin (LoE: 1a) (Rodgers et al., 2000). Dabei konnte nicht auf Studien<br />

zurückgegriffen werden, die das Überleben als primäres Ziel hatten. Zwei nachfolgende<br />

große randomisierte Studien sowie ein aktuelles Cochrane Review zeigten keinen<br />

Überlebensvorteil (LoE: 1b) (Park et al. 2001; Rigg et al. 2002), (LoE: 1a) (Nishimori et<br />

al., 2006). Die Morbiditätsvorteile (Beattie et al., 2001; Nishimori et al., 2006) <strong>und</strong><br />

Abwägung von Nutzen <strong>und</strong> Risiken (Breivik et al., 1995) sprechen für die Präferenz<br />

thorakaler epiduraler Verfahren bei entsprechender Indikation.<br />

Beschickung/Medikamentenwahl<br />

Die Verwendung einer Kombination aus Opioiden <strong>und</strong> Lokalanästhetika ist effektiver als<br />

die Verwendung der Einzelsubstanzen (LoE: 1a) (Curatolo et al., 1998; Walker et al.,<br />

2002), (LoE: 1b) (Niiyama et al., 2005) (vgl. Kap. 3.3.2.2.1.2). Die epidurale Verwendung<br />

lipophiler Opioiden ist analgetisch effektiver als die Anwendung hydrophiler Opioide. Die<br />

gleichzeitige Gabe von Sedativa <strong>und</strong> i.v.-Opioide ist zu vermeiden, da durch diese die<br />

Gefahr einer Atemdepression unverhältnismäßig gesteigert würde.<br />

Patientenauswahl <strong>und</strong> Indikationen<br />

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