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S3-Leitlinie ‚Behandlung akuter perioperativer und ... - Arztbibliothek

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Physiotherapie <strong>und</strong> Rehabilitation auf das chirurgische Operationsergebnis festgestellt<br />

werden (LoE: 2b) (Frosch et al., 2001); (LoE: 4) (Haug et al., 2000). Ein intensiviertes<br />

physiotherapeutisches Behandlungsschema scheint sogar Behandlungskosten langfristig<br />

senken zu können (LoE: 2b) (Frosch et al., 2001).<br />

3.4.3.1 Analgesieverfahren<br />

3.4.3.1.1 Systemische Pharmakotherapie<br />

Untersuchungen zur ambulanten postoperativen Versorgung mit Nichtopioiden liefern<br />

uneinheitliche Ergebnisse bezüglich der Verwendung von NSAR, Cox-2-Hemmern 7 ,<br />

Metamizol <strong>und</strong> Paracetamol (LoE: 1b) (Norris et al., 2001; Recart et al., 2003; Watcha et<br />

al., 2003; Joshi et al., 2004). Deshalb steht eine endgültige Beurteilung der Nichtopioide<br />

für ambulante Operationen aus. Die Erfolgsraten hinsichtlich einer adäquaten Analgesie<br />

von Nichtopioiden nach ambulanten Operationen betragen bis zu 70%, was aber auf der<br />

anderen Seite bedeutet, dass ein Drittel dieser Patienten unzureichend versorgt ist.<br />

Bezüglich des Nebenwirkungsspektrums erscheint die Gabe von Metamizol <strong>und</strong><br />

Paracetamol vorteilhaft (LoE: 1b) (Ravaud et al., 2004), wobei insbesondere Paracetamol<br />

als ein eher schwach wirksames Analgetikum zu bewerten ist. Andererseits sind trotz<br />

ihrer guten Effektivität NSAR <strong>und</strong> Cox-2-Inhibitoren aktuell wegen gastrointestinaler bzw.<br />

kardiovaskulärer Nebenwirkungen in Diskussion. Untersuchungen zum Risikoprofil dieser<br />

Substanzgruppen nach ambulanten Operationen existieren nicht.<br />

Daher kann man in der Bewertung allenfalls die Ergebnisse zur stationären<br />

postoperativen Schmerztherapie auf ambulante Vorgehensweisen zu übertragen.<br />

Bei den Opioiden ist die Studienlage bezüglich ambulanter Operationen ebenso<br />

unzureichend wie bei den Nichtopioiden. Verschiedene Studien zum ambulanten<br />

perioperativen Einsatz von Opioiden behandeln Tramadol, Codein, Oxymorphon,<br />

Hydrocodon, buccal-transmukosales Fentanyl <strong>und</strong> Morphin in verschiedenen<br />

Applikationsformen. Diese Quellen referieren zumeist den Einsatz eher niedrigerer<br />

Opioiddosen, da eine Abhängigkeit der Rate von Nebenwirkungen von der morphinäquivalenten<br />

Dosis vermutet wird (Zhao et al., 2004).<br />

7<br />

In Deutschland ist derzeit von den zur Verfügung stehenden Cox-2-Inhibitoren lediglich Parecoxib zur<br />

perioperativen Schmerztherapie zugelassen.<br />

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