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S3-Leitlinie ‚Behandlung akuter perioperativer und ... - Arztbibliothek

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Soweit wie möglich soll auf das Einlegen von Drainagen verzichtet werden.<br />

GoR: A<br />

Drainagen sollen möglichst zurückhaltend eingesetzt <strong>und</strong> möglichst frühzeitig entfernt<br />

werden. Auf subkutane Redon-Drainagen kann in der Regel verzichtet werden (Willy et<br />

al., 2003). Die Indikationsstellung soll generell aufgr<strong>und</strong> bislang fehlender Nachweise des<br />

Nutzens durch Drainagen kritisch erfolgen. Dabei soll der mögliche Nutzen einer<br />

Hämatom- <strong>und</strong> Seromreduktion gegen das Risiko einer Schmerzinduktion durch die<br />

Drainage abgewogen werden. Eine optimale Blutstillung <strong>und</strong> bedarfsgerechte<br />

Gerinnungseinstellung verringern das Auftreten postoperativer Hämatome <strong>und</strong> der damit<br />

verb<strong>und</strong>enen Beschwerden oder Revisionseingriffe <strong>und</strong> vermindern die Notwendigkeit<br />

von Drainagen.<br />

In einigen chirurgischen Fachgebieten liegen randomisierte Studien <strong>und</strong> systematische<br />

Reviews vor, die keinen signifikanten Unterschied zwischen dem Einsatz <strong>und</strong> dem<br />

Nichteinsatz von Drainagen in Bezug auf Hämatombildung <strong>und</strong> Inzidenz von<br />

W<strong>und</strong>infektionen feststellen konnten. Bei orthopädischen Eingriffen zeigten dies<br />

zahlreiche randomisierte Studien bzw. verschiedene Metaanalysen über diese (LoE: 1a)<br />

(Parker <strong>und</strong> Roberts, 2001; Parker et al., 2004), (LoE: 1b) (Confalonieri et al., 2004;<br />

Tjeenk et al., 2005) (vgl. Kap. 4.6.1). Eine Studie von Purushotham (2002) über 375<br />

Patientinnen zeigte, dass bei Brustkrebsoperationen auf eine W<strong>und</strong>drainage verzichtet<br />

werden kann (LoE: 1b) (Purushotham et al., 2002). Auch in der Bauch- <strong>und</strong><br />

Weichteilchirurgie liegt dafür entsprechende Evidenz vor (Dominguez Fernandez <strong>und</strong><br />

Post, 2003; Willy et al., 2003). Um klare Empfehlungen für Drainagen in bestimmten<br />

Fällen geben zu können, sind weitere Studien notwendig. Limitierungen bestehen für die<br />

Thorax- <strong>und</strong> Gefäßchirurgie: in der Thoraxchirurgie kann auf Thoraxdrainagen<br />

gr<strong>und</strong>sätzlich nicht verzichtet werden (Gambazzi <strong>und</strong> Schirren, 2003); in Bezug auf<br />

gefäßchirurgische Eingriffe ist die Evidenz nur eingeschränkt übertragbar.<br />

Ein schonender, spannungsfreier Hautverschluss ist anzustreben. GoR: C<br />

Ein schonender <strong>und</strong> spannungsfreier Hautverschluss kann postoperative Schmerzen<br />

reduzieren.<br />

Hinsichtlich des Vorteils von resorbierbaren Intrakutannähten ist die Evidenz jedoch<br />

unzureichend <strong>und</strong> uneindeutig, auch wenn sich die eventuell schmerzhafte Entfernung<br />

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