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S3-Leitlinie ‚Behandlung akuter perioperativer und ... - Arztbibliothek

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- Allergie gegen die zu verwendenden Lokalanästhetika<br />

- Fehlende Einwilligung des Patienten oder seines gesetzlichen Vertreters (eine<br />

präoperative Ablehnung des Verfahrens im Aufklärungsgespräch gilt auch<br />

postoperativ).<br />

• Die technische Durchführung von rückenmarksnahen Regionalverfahren muss<br />

atraumatisch erfolgen. Gelingt dies nicht, ist das Verfahren abzubrechen <strong>und</strong><br />

der Patient bzgl. möglicher Komplikationen intensiv zu überwachen. Die<br />

Durchführung der Katheteranlage erfordert die Qualifikation nach<br />

anästhesiologischem Facharztstandard. Zur Vermeidung bzw. frühzeitigen<br />

Erkennung neurologischer Komplikationen sollte insbesondere zur<br />

Ermöglichung einer neurologischen Verlaufskontrolle der Sedierungsgrad<br />

bei/nach Anlage innerhalb der ersten 24 St<strong>und</strong>en 8-stündlich <strong>und</strong> dann<br />

mindestens 1 x täglich einem RAMSAY-Scale-Wert von 2-3 entsprechen. GoR: B<br />

Für die Anlage von Epiduralkathetern bei analgosedierten Patienten auf der<br />

Intensivstation empfehlen wir folgendes Procedere:<br />

1. Es muss eine vor der Anlage anästhesiologisch-fachärztlich begründete Risiko/Nutzen-<br />

Abwägung im Bezug auf die Indikationsstellung stattgef<strong>und</strong>en haben. Die Risiko-<br />

Güterabwägung sollte schriftlich dokumentiert werden.<br />

2. Absolute Kontraindikationen sind vor der Anlage auszuschließen.<br />

3. Bezüglich der antikoagulativen Therapie bei Katheteranlage (<strong>und</strong> –entfernung) gelten die<br />

<strong>Leitlinie</strong>n der DGAI (2003) zu rückenmarksnahen Regionalanästhesien <strong>und</strong><br />

Thrombembolieprophylaxe/ antithrombotischer Medikation. Besonders beachtet werden sollte<br />

hierbei die verlängerte Wirkdauer niedermolekularer Heparine bei eingeschränkter<br />

Nierenfunktion.<br />

4. Es sollte die Genehmigung durch einen gerichtlich bestellten Betreuer / Vorm<strong>und</strong> eingeholt<br />

werden.<br />

5. Die Anlage muß unter strengsten sterilen Kautelen inklusive hygienischer Händedesinfektion,<br />

steriler Handschuhe, Kittel, Haube <strong>und</strong> M<strong>und</strong>schutz sowie ausreichender Punktionsbereichs-<br />

Desinfektion geschehen. Angestrebt wird ein RAMSAY-Scale-Wert von 2 bis 3 bei der Anlage.<br />

6. Die Patienten dürfen nicht relaxiert sein, um evtl. Zeichen einer Nervenwurzelberührung durch<br />

die Tuohy-Nadel zu registrieren. Wie Auroy Y et al. (1997) zeigen konnten, sind Parästhesien<br />

häufig verb<strong>und</strong>en mit Nervenschäden, ebenso motorische Abwehrbewegungen.<br />

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