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S3-Leitlinie ‚Behandlung akuter perioperativer und ... - Arztbibliothek

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5.2 Analgesie während Schwangerschaft <strong>und</strong> Stillzeit<br />

Die Pharmakotherapie <strong>akuter</strong> Schmerzen bei Schwangeren muss Wirkungen auf<br />

das ungeborene Kind berücksichtigen. A*<br />

Die Indikation zur Pharmakotherapie ist immer streng zu stellen. A*<br />

Unmittelbar nach der Geburt kann man Opioide oder Nichtopioide einsetzen, weil die<br />

Muttermilch erst nach etwa 24 St<strong>und</strong>en einschiesst. Die Besonderheit der<br />

Schmerztherapie in der Schwangerschaft <strong>und</strong> Stillzeit besteht nicht in der Behandlung der<br />

Mutter, sondern in der Zwangsbehandlung des Kindes, sei es als Embryo, Fetus oder<br />

Säugling. Für überraschend wenige Substanzen sind über das tatsächliche teratogene,<br />

embryotoxische <strong>und</strong> fetotoxische Risiko am Menschen ausreichende Daten vorhanden.<br />

Tierexperimentelle <strong>und</strong> epidemiologische Methoden weisen bedeutsame Einschränkungen<br />

<strong>und</strong> Nachteile auf, die es in der Regel unmöglich machen, geringe Risiken<br />

zu erkennen. Tierexperimentelle Daten lassen sich kaum auf den Menschen übertragen.<br />

Die spontane Missbildungsrate beträgt etwa 3 bis 3,5% (Merlob et al., 2005).<br />

Arzneimittelinduzierte Schäden lassen sich nicht immer abgrenzen. Die Empfindlichkeit<br />

des Embryo gegenüber toxischen Einflüssen hängt von seinem Entwicklungsstadium ab.<br />

Während der Präimplantationsphase (1.- 14. Tag) besteht wahrscheinlich ein geringes<br />

Fehlbildungsrisiko, das einem „Alles-oder- Nichts-Gesetz“ zu folgen scheint. Während der<br />

Organogenese (Embryonalentwicklungsphase: 15. - 60. Tag) besteht dagegen eine<br />

besondere Sensibilität gegenüber toxischen Einwirkungen. Auf die Fetalphase<br />

(Histiogenese – Entwicklung der Gewebe <strong>und</strong> der Organfunktion) scheinen ebenfalls<br />

bestimmte Medikamente einen Einfluss auszuüben.<br />

5.2.1 Nicht-Opioid-Analgetika<br />

Paracetamol<br />

Paracetamol ist bei den Nichtopioid-Analgetika das Mittel der ersten Wahl in der<br />

Schwangerschaft. GoR: B<br />

Von Paracetamol ist keine Teratogenität/Embryo-Toxizität bekannt (Briggs, 1998). Es gibt<br />

mit Paracetamol sehr viel Erfahrung. Paracetamol ist bei den Nichtopioid-Analgetika das<br />

Mittel der ersten Wahl in der Schwangerschaft (Niederhoff <strong>und</strong> Zahradnik, 1983).<br />

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