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S3-Leitlinie ‚Behandlung akuter perioperativer und ... - Arztbibliothek

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(Cousins <strong>und</strong> Mather, 1984). Dennoch erfordern peridural verabreichte Opioide ein<br />

adäquates Monitoring durch geschultes Personal (vgl. Kap. 3.3.2.2.3). Die Sicherheit der<br />

periduralen Anwendung eines Opioids (Sufentanil, Fentanyl in bestimmten Konzentrationen),<br />

kombiniert mit einem Lokalanästhetikum auf der Allgemeinstation, ist unter<br />

Einsatz eines Akutschmerzdienstes gezeigt worden (Brodner et al., 2000; Liu et al.,<br />

1998).<br />

Die Verwendung von intraartikulär applizierten Morphin zeigt einen analgetischen Effekt,<br />

welcher geringer ist, wenn eine Entzündungskomponente vorliegt (LoE: 1a) (Gupta et al.,<br />

2001). Insgesamt ist bei arthroskopischen Kniegelenkseingriffen von keinem relevantem<br />

analgetischen Effekt auszugehen (LoE: 1a) (Rosseland, 2005) (vgl. Kap. 4.6.7.1). Opioide<br />

haben keine analgetische Wirkung bei perineuraler Applikation (LoE: 1a) (Picard et al.,<br />

1997), (LoE: 1b) (Mannion et al., 2005).<br />

3.3.2.2.1.3 Adjuvantien<br />

Ein häufig verwendeter Zusatz stellt das Clonidin dar. Es kommt weniger zu einer<br />

Wirkungsverstärkung als vielmehr zu einer Sedierung <strong>und</strong> einer Wirkungsverlängerung<br />

(LoE: 5) (Giaufre, 1995).<br />

Intrathekal, peridural <strong>und</strong> perineural additives Clonidin zeigt jedoch schwache <strong>und</strong><br />

inkonsistente Ergebnisse (LoE: 1a) (Murphy et al., 2000), (LoE: 1b) (El Saied et al., 2000;<br />

Culebras et al., 2001; Casati et al., 2005; Ilfeld et al., 2005a; Mannion et al., 2005).<br />

Clonidin ist in Deutschland für die lokoregionale Analgesie nicht zugelassen.<br />

Bei großen thoraxchirurgischen <strong>und</strong> abdominellen Eingriffen verbessert peridural<br />

ergänztes Adrenalin die Analgesie bei thorakaler Periduralanalgesie (LoE: 1b) (Niemi <strong>und</strong><br />

Breivik, 1998; Sakaguchi et al., 2000; Niemi <strong>und</strong> Breivik, 2002; Niemi <strong>und</strong> Breivik, 2003).<br />

Kein Nutzen wurde jedoch bei peripheren Bypassoperationen <strong>und</strong> lumbaler<br />

Periduralanalgesie gef<strong>und</strong>en (LoE: 1b) (Forster et al., 2003).<br />

Intrathekales Neostigmin verlängert die analgetische Wirkung von Lokalanästhetika (LoE:<br />

1a) (Walker et al., 2002), (LoE: 1b) (Liu et al., 1999; Almeida et al., 2003; Yegin et al.,<br />

2003), erhöht allerdings die Inzidenz postoperativer Nebenwirkungen (PONV) (LoE: 1a)<br />

(Walker et al., 2002), (LoE: 1b) (Almeida et al., 2003).<br />

Peridurales Neostigmin reduziert die peridurale notwendige Opioiddosis (LoE: 1a) (Ho et<br />

al., 2005), (LoE: 1b) (Kumar et al., 2005; Roelants et al., 2005).<br />

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