18.01.2013 Aufrufe

S3-Leitlinie ‚Behandlung akuter perioperativer und ... - Arztbibliothek

S3-Leitlinie ‚Behandlung akuter perioperativer und ... - Arztbibliothek

S3-Leitlinie ‚Behandlung akuter perioperativer und ... - Arztbibliothek

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

3.3.2.2 Lokoregionale Verfahren<br />

3.3.2.2.1 Lokoregional applizierbare Analgetika<br />

3.3.2.2.1.1 Lokalanästhetika<br />

Lidocain ist das am häufigsten verwendete kurzwirksame Lokalanästhetikum <strong>und</strong> führt zu<br />

einem schlechten Differenzialblock. Für perineurale Infusionen ist es daher auch<br />

ungünstiger als langwirksame Lokalanästhetika (LoE: 1b) (Casati et al., 2003c). Zu den<br />

zur postoperativen Analgesie langwirksamen Lokalanästhetika zählen Bupivacain,<br />

Levobupivacain <strong>und</strong> Ropivacain. Bupivacain ist bei Verwendung niedriger Dosen <strong>und</strong><br />

Konzentrationen über Jahrzehnte bewährt <strong>und</strong> kann ebenso wie Ropivacain verwendet<br />

werden.<br />

Für die peridurale Anwendung bestehen nur geringe Unterschiede hinsichtlich der Potenz<br />

<strong>und</strong> des Differentialblocks zwischen den langwirkenden Lokalanästhetika (LoE: 1b) (Zaric<br />

et al., 1996; Muldoon et al., 1998; Jorgensen et al., 2000a; Merson, 2001; Macias et al.,<br />

2002; Casati et al., 2003b; Halpern et al., 2003; Halpern <strong>und</strong> Walsh, 2003; Casati <strong>und</strong><br />

Putzu, 2005).<br />

Für die perineurale Anwendung bestehen hinsichtlich der Anschlagzeit, der Intensität <strong>und</strong><br />

der Dauer der sensorischen Blockade zwischen den langwirksamen Lokalanästhetika<br />

keine relevanten Unterschiede (LoE. 1b) (McGlade et al., 1998; Casati et al., 2002; Casati<br />

et al., 2003a; Casati et al., 2003b). Dennoch muss darauf geachtet werden, dass starke<br />

sensorische Beeinträchtigungen vermieden werden, denn sie können chirurgische oder<br />

lagerungsbedingte Komplikationen, rückenmarknahe Raumforderungen oder punktionsbedingte/<br />

katheterbedingte Schäden verschleiern. Deshalb ist eine komplette sensorische<br />

Blockade im Zusammenhang mit einer Regionalanalgesie zu vermeiden. Die<br />

Mobilisierbarkeit ist an eine möglichst unbeeinträchtige motorische Funktion der<br />

Extremitäten geb<strong>und</strong>en.<br />

Die analgetische Effektivität einer intraartiklären Applikation von Lokalanästhetika konnte<br />

bei Kniearthroskopien nachgewiesen werden (LoE: 1a) (Moiniche et al., 1999); (LoE: 1b)<br />

(Marret et al., 2005a) (vgl. Kap. 4.6.7.1).<br />

Eine intraoperative lokale Applikation eines Lokalanästhetikums reduziert die Schmerzen<br />

nach der Entnahme von Knochenspan aus dem Beckenkamm (LoE: 1b) (Chern et al.,<br />

74

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!