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S3-Leitlinie ‚Behandlung akuter perioperativer und ... - Arztbibliothek

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die Informationen über das Präparat möglichst realistisch an den Erfahrungen des<br />

Patienten auszurichten, also keine falschen oder überhöhten Versprechungen der<br />

analgetischen Wirkung zu wecken, die danach nicht auch real eintreffen können (LoE: 1b)<br />

(Klinger et al., 2006).<br />

Es kann zudem davon ausgegangen werden, dass der Placeboeffekt nicht nur bei der<br />

medikamentösen Wirkung eine Rolle spielt, sondern in der gesamten Krankenversorgung<br />

zum Tragen kommt. Um diese positive Wirksamkeit vom ärztlichen bzw. pflegerischen<br />

Personal auszunutzen <strong>und</strong> damit die Zufriedenheit der Patienten zu fördern, sollte jede<br />

Interaktion auf die psychosozialen Merkmale des Patienten ausgerichtet sein.<br />

Tabelle 3.1.1 Studien zur Wirksamkeit des Placebo- <strong>und</strong> Noceboeffekts<br />

Autor, Jahr;<br />

Evidenzlevel<br />

Vase et al, 2002;<br />

LoE: 1a<br />

Barsky et al.<br />

2002; LoE: 1a<br />

Klinger et al.<br />

2006; LoE: 1b<br />

Benedetti et al.<br />

2003b; LoE: 1b<br />

Population<br />

2 Metaanalysen<br />

(a.) 23 Studien,<br />

die Placebo<br />

lediglich als<br />

Kontrollbedingung<br />

nuzten;<br />

(b.) 14 Studien,<br />

die den<br />

Mechanismus<br />

der Placeboanalgesie<br />

studierten<br />

Review zu nonspezifischen<br />

Nebenwirkungen<br />

von Medikamenten<br />

in<br />

Placebo-kontrolliertenAnalgetikastudien<br />

n= 96<br />

Atopiker <strong>und</strong><br />

Hautges<strong>und</strong>e<br />

1. Schmerzstudie:<br />

n= 60 ges<strong>und</strong>e<br />

Freiwillige;<br />

2. Parkinsonstudie:<br />

n= 10;<br />

Parkinsonpatienten;<br />

3. Hormonstudie:<br />

n= 95 ges<strong>und</strong>e<br />

Freiwillige<br />

Verum bzw.<br />

Manipulationsbedingung<br />

verschiedene<br />

Analgetika<br />

verschiedene<br />

Analgetika<br />

Manipulation der<br />

Schmerzreize<br />

1. Keterolac<br />

2. elektrische<br />

Stimulation (zentral)<br />

3. Sumatriptan<br />

Verbale Mani<br />

pulation; verdeckte<br />

Analgetikagabe /<br />

verdeckte vs. offene<br />

Placebo (bzw.<br />

Placeboanteil)<br />

verschiedene<br />

Placebo-<br />

Instruktionen <strong>und</strong><br />

Placebo-Analgetika-<br />

Gaben<br />

Ergebnis<br />

Placeboeffekt ist wirksam <strong>und</strong><br />

klinisch relevant<br />

(Effektstärken bei (a.): 0 - .95;<br />

bei (b):.56 – 2.10)<br />

Placebogaben ca. ¼ der Patienten, die<br />

Placebo erhalten, berichten<br />

Nebenwirkungen;<br />

negative Erwartungen <strong>und</strong><br />

Informationen begünstigen das<br />

Auftreten non-spezifischer<br />

Nebenwirkungen<br />

Manipulation der<br />

Instruktionen<br />

Kochsalzinjektion/<br />

Manipulation der<br />

Instruktionen<br />

Erwartungen <strong>und</strong> auch<br />

Konditionierung kann den<br />

Placeboeffekt aufbauen;<br />

Konditionierung ist erforderlich<br />

für längere Aufrechterhaltung<br />

der Effekte<br />

verbal induzierte Placebo-<br />

Instruktionen verstärken die<br />

Analgetikawirkung; Verbal<br />

induzierte Nocebo-Instruktionen<br />

vermindern die<br />

Analgetikawirkung;<br />

Verbal induzierte Placebo-<br />

Instruktionen Lindern das Zittern<br />

bei Parkinsonpatienten;<br />

Verbal induzierte Erwartungen<br />

(Instruktionen) haben keinen<br />

Einfluss auf innere Prozesse<br />

(Hormonsekretion)<br />

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