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S3-Leitlinie ‚Behandlung akuter perioperativer und ... - Arztbibliothek

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interaktionen, so dass gerade bei Intensivpatienten mit unkalkulierbaren Wirkungen im<br />

Bezug auf Wirkungseintritt, Wirkungsstärke, Wirkdauer sowie unerwünschten<br />

Begleiterscheinungen gerechnet werden muss.<br />

• Mit dem Ziel die Therapiesicherheit zu erhöhen <strong>und</strong> Entscheidungsfindungen zu<br />

erleichtern, wird die Entwicklung klinikinterner Standards zur analgetischen<br />

Therapie empfohlen. GoR: B<br />

• Wenn es der Zustand der Patienten ermöglicht (z.B. bei RAMSAY-Scale 2 oder<br />

im Rahmen des Weaningprozesses), kann von der kontinuierlichen intravenösen<br />

Applikation der Opioide auf eine Bedarfsmedikation, bevorzugt patienten-<br />

kontrolliert, umgestellt werden. GoR: C<br />

• Eine Kombination mit regionalen Analgesieverfahren (insbesondere der<br />

epiduralen Analgesie) sollte in das therapeutische Konzept einbezogen werden.<br />

Die Anlage von regionalen Kathetern <strong>und</strong> der Beginn der Therapie sollte<br />

möglichst präoperativ erfolgen. GoR: C<br />

5.1.3.1 Nichtopioide<br />

In Abhängigkeit von der individuellen Schmerzsituation können alternativ oder ergänzend<br />

zur Opioidtherapie Nicht-Opioid-Analgetika appliziert werden. Vorteile bestehen im<br />

opioidsparenden Effekt <strong>und</strong> damit der Reduktion der Ileusgefahr, dem verminderten<br />

Auftreten von Übelkeit <strong>und</strong> Erbrechen, der geringeren Atemdepression <strong>und</strong> der weniger<br />

beeinträchtigten Bewusstseinslage. Im intensivmedizinischen Bereich kommen vorrangig<br />

nicht saure antipyretische Analgetika (Paracetamol, Metamizol) zur Anwendung, da ihre<br />

gastrointestinale Toxizität geringer ist als die der sauren antipyretischen Analgetika. Zu<br />

beachten ist, dass beim Intensivpatienten neben der gastrointestinalen Toxizität häufig<br />

Kontraindikationen für die Gabe von NSAR bestehen (eingeschränkte Nierenfunktion,<br />

Hypovolämie oder Vasopressorgabe). Rofecoxib <strong>und</strong> Diclofenac dürfen nur zur<br />

Anwendung bei nicht kardiovaskulär vorerkrankten Patienten kommen. Die Gabe von<br />

allen NSAR oder Coxiben sollte bei Intensivpatienten nur nach dokumentierter<br />

Güterabwägung erfolgen.<br />

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