Das Johannes-Evangelium im Verhältnis zu den anderen Evangeliun
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DAS JOHANNES-EVANGELIUM<br />
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Herabkommen der geistigen Liebeskraft in unsere Erde, die<br />
heute erst <strong>im</strong> Anfange ihres Wirkens steht. Wenn wir diesen<br />
Gedanken weiter verfolgen wer<strong>den</strong> an der Hand des <strong>Johannes</strong>-<br />
und des Lukas-<strong>Evangelium</strong>s, dann wer<strong>den</strong> wir sehen, wie gerade<br />
der Nerv des Christus-Impulses die geistige Liebe ist, wie dadurch<br />
die Iche, die getrennt wor<strong>den</strong> sind, <strong>im</strong>mer mehr und<br />
mehr <strong>zu</strong>sammengeführt wer<strong>den</strong>, aber in Be<strong>zu</strong>g auf das Innerste<br />
ihrer Seelen. Die Menschen haben von Anfang an nur ahnen<br />
können, was der Christus für die Welt gewor<strong>den</strong> ist. Und heute<br />
ist noch wenig, wenig davon verwirklicht, <strong>den</strong>n das Sondernde,<br />
die Nachwirkung der luziferischen Gewalten, ist noch <strong>im</strong>mer<br />
da, und das Christus-Prinzip hat erst kurze Zeit gewirkt. Und<br />
wenn man auch heute auf gewissen äußeren Gebieten des Lebens<br />
ein Zusammengehen sucht, für die int<strong>im</strong>sten, für die wichtigsten<br />
Dinge ahnen die Menschen noch gar nicht einmal -<br />
höchstens mit dem Gedanken, mit dem Intellekt, und das ist das<br />
wenigste -, was Harmonie und Zusammenklingen der Seelen ist.<br />
Es ist wirklich so, dass das Christentum erst <strong>im</strong> Anfange des<br />
Wirkens ist. Es wird <strong>im</strong>mer weiter in die Seelen hineindringen<br />
und das Ich <strong>im</strong>mer mehr und mehr veredeln. Gerade die, welche<br />
heute noch jüngere Nationen sind, merken dies. Sie merken,<br />
dass sie sich anschließen müssen an die Christus-Kraft, dass sie<br />
sich durchdringen müssen mit der Christus-Kraft, wenn sie weiter<br />
kommen wollen.<br />
Einer unserer Zeitgenossen <strong>im</strong> Osten, der der Testamentsvollstrecker<br />
des großen russischen Philosophen Solowjow ist, hat<br />
<strong>den</strong> Ausspruch getan: «<strong>Das</strong> Christentum muss uns als Volk vereinigen;<br />
sonst verlieren wir unser Ich und damit überhaupt die<br />
Möglichkeit, ein Volk <strong>zu</strong> sein!» Ein gewaltiges Wort, das wie aus<br />
einem instinktiven Interesse für das Christentum hervorgekommen<br />
ist. Aber man sieht auch daraus, wie notwendig es ist,<br />
dass das Christentum in die Tiefen der Seelen hineindringt. Versuchen<br />
Sie einmal eine Erscheinung <strong>zu</strong> prüfen, die <strong>zu</strong> <strong>den</strong> radikalsten<br />
gehört, und die uns zeigt, dass gerade für das Innerste<br />
des Seelenlebens selbst die Höchsten und Edelsten noch dem<br />
ferne stehen, was sie einmal ergreifen wird, wenn sich das<br />
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