Das Johannes-Evangelium im Verhältnis zu den anderen Evangeliun
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DAS JOHANNES-EVANGELIUM<br />
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Wir haben schon aus <strong>den</strong> Andeutungen der letzten Tage entnehmen<br />
können, dass in <strong>den</strong> alten Zeiten bis in die Zeit hinein,<br />
wo der Christus-Impuls in die menschliche Entwickelung eingeschlagen<br />
hat, ein viel größerer Einfluss vorhan<strong>den</strong> war von Seele<br />
<strong>zu</strong> Seele. Die Menschen waren da<strong>zu</strong> veranlagt. Der Mensch<br />
hörte nicht nur, was der andere, der ihm gegenübertrat, ihm mit<br />
äußerlich hörbaren Worten sagte, sondern wenn der andere etwas<br />
lebhaft, lebendig empfand, etwas lebhaft dachte, so konnte<br />
das der Mensch, der ihm gegenübertrat, in einer gewissen Weise<br />
fühlen, wissen. Liebe war in älteren Zeiten, wo sie allerdings<br />
mehr an die Blutsverwandtschaft gebun<strong>den</strong> war, noch etwas<br />
ganz anderes, als sie heute ist. Heute hat sie einen mehr seelischen<br />
Charakter angenommen, aber sie ist schwächer gewor<strong>den</strong>.<br />
Sie wird erst ihre Stärke wiedergewinnen, wenn der Christus-Impuls<br />
in alle Menschenherzen einzieht. Wenn Liebe gewirkt<br />
hat in alten Zeiten, so hatte diese Liebe <strong>zu</strong>gleich etwas<br />
wie eine heilende, wie eine balsamische Kraft für die andere<br />
Seele. Mit der Entwickelung des Intellektes und der Klugheit,<br />
die sich ja auch erst nach und nach gebildet haben, sind diese<br />
alten Einflüsse von Seele <strong>zu</strong> Seele dahingeschwun<strong>den</strong>.<br />
Hinein<strong>zu</strong>wirken in die Seele des <strong>anderen</strong>, hinüberströmen <strong>zu</strong><br />
lassen die Kraft, die man in der eigenen Seele hatte, das war eine<br />
Gabe, die <strong>den</strong> Völkern der alten Zeiten durchaus eigen war. Daher<br />
müssen Sie auch an eine viel größere Macht <strong>den</strong>ken, die<br />
damals Seele von Seele empfangen konnte, müssen an viel größeren<br />
Einfluss <strong>den</strong>ken, der von Seele <strong>zu</strong> Seele ausgeübt wer<strong>den</strong><br />
konnte. Wenn auch keine äußeren historischen Urkun<strong>den</strong> davon<br />
etwas mel<strong>den</strong>, wenn auch die Steine und Denkmäler nichts<br />
sagen, so zeigt uns die hellseherische Beobachtung in der Akasha-Chronik<br />
doch, dass in diesen alten Zeiten <strong>zu</strong>m Beispiel<br />
Krankenheilungen in umfassender Weise durch psychischen<br />
Einfluss von einem Menschen auf <strong>den</strong> <strong>anderen</strong> stattfin<strong>den</strong><br />
konnten. Und vieles andere vermochte die Seele in jenen Zeiten.<br />
Was heute dem Menschen wie ein Märchen klingt: dass der<br />
Wille des Menschen <strong>zu</strong>m Beispiel die Macht hatte, wenn er es<br />
anstrebte, wenn er sich besonders da<strong>zu</strong> trainierte, besänftigend<br />
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