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Das Johannes-Evangelium im Verhältnis zu den anderen Evangeliun

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DAS JOHANNES-EVANGELIUM<br />

_________________________________________________________<br />

solcher Eingeweihter beschrieb <strong>im</strong> Sinne der Stier-Einweihung<br />

<strong>den</strong> Gang in die geistige Welt. Dann aber sagte er: <strong>Das</strong> Wahre,<br />

was in ihr ist, das ist der Christus. - Und ebenso sprach ein Löwen-Eingeweihter,<br />

ein Adler-Eingeweihter.<br />

Alle diese Einweihungsmysterien hatten ihre ganz best<strong>im</strong>mten<br />

Vorschriften, wie der Betreffende in die geistige Welt hinaufgeführt<br />

wer<strong>den</strong> sollte. Es unterschie<strong>den</strong> sich die Ritualien je nachdem,<br />

wie man in die geistige Welt hineinkommen sollte. Und<br />

insbesondere in Vorderasien und in Ägypten gab es die verschie<strong>den</strong>sten<br />

Schattierungen der Mysterien, wo es besonders<br />

üblich war, die Eingeweihten so <strong>zu</strong> führen, dass sie <strong>zu</strong>letzt <strong>zu</strong>r<br />

Stiernatur kamen, und solche Einweihungen, die <strong>zu</strong>r Anschauung<br />

der Löwen-Geister kamen und so weiter.<br />

Nun fassen wir von diesem Gesichtspunkt einmal diejenigen<br />

auf, welche nach früheren Einweihungen der verschie<strong>den</strong>artigsten<br />

Natur sich da<strong>zu</strong> reif gemacht hatten, <strong>den</strong> Christus-Impuls <strong>zu</strong><br />

fühlen, <strong>den</strong> Christus in der richtigen Weise <strong>zu</strong> erfassen. Betrachten<br />

wir einmal einen Eingeweihten, der durch jene Stufen<br />

durchgegangen ist, die ihn <strong>zu</strong>r Anschauung des Menschen-<br />

Geistes geführt haben. Ein solcher Eingeweihter konnte sich<br />

sagen: Der wirkliche Herrscher in der geistigen Welt ist mir erschienen,<br />

der Christus ist es, der in dem Jesus von Nazareth gelebt<br />

hat! Was hat mich da<strong>zu</strong> geführt? Meine alte Einweihung! -<br />

Er kannte <strong>den</strong> Gang, der <strong>zu</strong> der Anschauung des Menschen-<br />

Geistes führt. So schildert er, was der Mensch erlebt, um <strong>zu</strong> der<br />

Einweihung <strong>zu</strong> kommen und überhaupt die Christus-Natur erkennen<br />

<strong>zu</strong> können. Er kannte die Einweihung so, wie sie in<br />

<strong>den</strong>jenigen Mysterien vorgeschrieben war, die <strong>zu</strong>r Menschen-<br />

Einweihung führten. Daher erschien ihm auch der hohe Eingeweihte,<br />

der in dem Jesus von Nazareth-Körper war, in dem Bilde<br />

der Mysterien, die er durchgemacht und erkannt hatte; und<br />

er schilderte ihn so, wie er die Sache selbst ansah. <strong>Das</strong> ist der<br />

Fall in der Schilderung nach Matthäus. Daher hat eine ältere<br />

Tradition durchaus ein Richtiges getroffen, wenn sie <strong>den</strong><br />

Schreiber des Matthäus-<strong>Evangelium</strong>s verbindet mit demjenigen<br />

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