Das Johannes-Evangelium im Verhältnis zu den anderen Evangeliun
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DAS JOHANNES-EVANGELIUM<br />
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sche Zeichen, das uns als der Ausdruck dieser Entwickelung erschien?<br />
<strong>Das</strong> war die Veränderung, welche die Menschheit in<br />
ihrem Blute erlebte. In <strong>den</strong> ganz alten Zeiten bestand die nahe<br />
Ehe, wie wir wissen. Die Menschen heirateten nur innerhalb<br />
des blutsverwandten Stammes. Aber <strong>im</strong>mer mehr und mehr trat<br />
an die Stelle der nahen Ehe die ferne Ehe. Es mischte sich fremdes<br />
Blut mit fremdem Blut, und daher kam es, dass die Erbstücke<br />
der alten Zeit <strong>im</strong>mer geringer, <strong>im</strong>mer weniger wur<strong>den</strong>. Erinnern<br />
wir uns noch einmal an Goethes Worte, die wir gestern<br />
ausgesprochen haben:<br />
«Vom Vater hab’ ich die Statur, Des Lebens ernstes Führen,<br />
Vom Mütterchen die Frohnatur Und Lust <strong>zu</strong> fabulieren.»<br />
Wir haben das gestern darauf <strong>zu</strong>rückgeführt, dass von dem mütterlichen<br />
Element, wie es sich vererbt von Generation <strong>zu</strong> Generation,<br />
dasjenige herrührt, was <strong>im</strong> Ätherleibe des Menschen ist,<br />
so dass jeder Mensch in seinem eigenen Ätherleibe das Erbstück<br />
des mütterlichen Elementes tragt, wie er in seinem physischen<br />
Leibe das Erbstück des väterlichen Elementes hat. Indem nun<br />
Blutsverwandtschaft da war, war die Vererbung, die sich fortsetzt<br />
von Ätherleib <strong>zu</strong> Ätherleib, eine große, und die alte Fähigkeit<br />
des Hellsehens hing an dieser Vererbung. Die Menschen,<br />
die herstammten aus <strong>den</strong> nahen Ehen, erbten mit dem Blute,<br />
mit dem verwandten Blute in ihrem Ätherleib die alte Weisheitsfähigkeit.<br />
Als nun das Blut sich <strong>im</strong>mer mehr mischte, <strong>im</strong>mer<br />
mehr fremde Stämme sich ineinander mischten in der fernen<br />
Ehe, da wurde auch die Möglichkeit, die alte Weisheit <strong>zu</strong><br />
vererben, <strong>im</strong>mer geringer. Denn wie wir gestern schon sagten:<br />
<strong>Das</strong> Blut der Menschen änderte sich, es wurde durch die Blutmischung<br />
so, dass die Menschen die alte Weisheit mehr und<br />
mehr verdunkelten. Mit <strong>anderen</strong> Worten: <strong>Das</strong> Blut, der Träger<br />
vererbter mütterlicher Eigenschaften, wurde <strong>im</strong>mer weniger<br />
geeignet, die alte Hellsehergabe <strong>zu</strong> vererben. <strong>Das</strong> Blut entwickelte<br />
sich eben so, dass die Menschen <strong>im</strong>mer unfähiger wur<strong>den</strong>,<br />
in die geistige Welt hinein<strong>zu</strong>blicken. Physisch also müssen<br />
wir sagen: <strong>Das</strong> Blut der Menschen entwickelte sich in der Wei-<br />
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