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Das Johannes-Evangelium im Verhältnis zu den anderen Evangeliun

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DAS JOHANNES-EVANGELIUM<br />

_________________________________________________________<br />

ein Blindgeborener. Gesündigt, so dass er blind geboren ist, haben<br />

nicht seine Eltern, gesündigt hat auch nicht er, aber er ist<br />

von Gott blind gemacht wor<strong>den</strong>, damit der Christus kommen<br />

kann und <strong>zu</strong>m Ruhme Gottes ein Wunder tun kann. Damit also<br />

eine Wirkung dem Gotte <strong>zu</strong>geschrieben wer<strong>den</strong> könnte, musste<br />

erst der Betreffende von dem Gotte blind gemacht wer<strong>den</strong> l Es<br />

ist aber nur nicht richtig gelesen. Es heißt auch gar nicht, dass<br />

sich «die Werke Gottes bei diesem Blin<strong>den</strong> offenbaren sollten».<br />

Wenn wir dieses Zeichen verstehen wollen, so müssen wir <strong>zu</strong>rückgehen<br />

auf <strong>den</strong> Sprachgebrauch, wie das Wort «Gott» gebraucht<br />

wurde. <strong>Das</strong> wer<strong>den</strong> Sie am leichtesten fin<strong>den</strong>, wenn Sie<br />

ein anderes Kapitel aufschlagen, wo der Christus gerade<strong>zu</strong> angeklagt<br />

wird, dass er von sich behauptete, er wäre mit dem Gotte<br />

eins. Wie antwortet er?<br />

«Jesus anwortete ihnen: Stehet nicht geschrieben in eurem Gesetz:<br />

Ich habe gesagt: Ihr seid Götter?» (10, 34)<br />

<strong>Das</strong> heißt, der Christus antwortet: In dem Innersten der Menschenseele<br />

ist die Anlage <strong>zu</strong> einem Gotte. Es ist etwas Göttliches.<br />

Wie oft haben wir es ausgesprochen, dass das vierte Glied<br />

der menschlichen Wesenheit die Anlage <strong>zu</strong> dem Göttlichen <strong>im</strong><br />

Menschen ist. «Ihr seid Götter I», das heißt: ein Göttliches<br />

wohnt in euch! Dieses Göttliche ist etwas anderes als der<br />

Mensch, als die Person des Menschen, wie er hier zwischen Geburt<br />

und Tod lebt; das ist auch etwas anderes als das, was ein<br />

Mensch von seinen Eltern ererbt hat. Woher kommt dieses<br />

Göttliche, diese Individualität des Menschen? Sie geht von Verkörperung<br />

<strong>zu</strong> Verkörperung, durch wiederholte Er<strong>den</strong>leben.<br />

Aus einem früheren Er<strong>den</strong>leben herüber, aus einer früheren Inkarnation<br />

kommt diese Individualität. Also: nicht seine Eltern<br />

haben gesündigt, auch nicht seine Persönlichkeit, <strong>zu</strong> der man<br />

gewöhnlich «Ich» sagt. Aber in einem früheren Leben hat dieser<br />

Mensch die Ursache da<strong>zu</strong> gelegt, dass er blind geboren ist in diesem<br />

Leben. Blind ist er dadurch gewor<strong>den</strong>, dass sich die Werke<br />

des Gottes in ihm von einem früheren Leben her in seiner<br />

Blindheit zeigen. Karma, das Gesetz von Ursache und Wirkung,<br />

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