Das Johannes-Evangelium im Verhältnis zu den anderen Evangeliun
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DAS JOHANNES-EVANGELIUM<br />
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der Lehrer der vorchristlichen Zeit, und so stellte er es hin vor<br />
das Volk.<br />
Darum ist es von Wichtigkeit, dass, wenn man die ganze Schärfe<br />
und Stärke des Christus-Impulses einsieht, man <strong>zu</strong> der Erkenntnis<br />
einer großen Wahrheit gelangt. Man muss einsehen: Draußen<br />
würde ohne <strong>den</strong> Christus-Impuls durch die Isolierung und<br />
Absonderung der Menschen, durch die Gegeneinanderstellung<br />
der Menschen etwas herbeigeführt wer<strong>den</strong> wie ein Kampf ums<br />
<strong>Das</strong>ein - was heute dem Menschen auch aufdisputiert wird von<br />
einer materialistisch-darwinistischen Theorie -, ein Kampf ums<br />
<strong>Das</strong>ein, wie er in der Tierheit waltet, wie er aber in der Menschenwelt<br />
nicht walten sollte. Man könnte grotesk sprechen<br />
und sagen: Am Ende der Er<strong>den</strong>tage wird einmal die Erde das<br />
Bild bieten, das gewisse Materialisten <strong>im</strong> Sinne einer darwinistischen<br />
Theorie hinzeichnen von der Menschheit, indem sie es<br />
von der Tierwelt entnehmen! Heute aber ist diese Theorie, auf<br />
die Menschheit angewendet, falsch. Sie ist richtig für die Tierheit,<br />
aus dem Grunde, weil eben in der Tierheit kein solcher<br />
Impuls waltet, der <strong>den</strong> Streit in Liebe verwandelt. Christus wird<br />
durch die Tat, als geistige Kraft in der Menschheit, widerlegen<br />
allen materialistischen Darwinismus 1<br />
Damit man aber das einsieht, muss man sich klarmachen, dass<br />
die Menschen nur dadurch in der sinnlichen Außenwelt davon<br />
abkommen können, äußerlich gegeneinander <strong>zu</strong> stehen durch<br />
ihre verschie<strong>den</strong>en Meinungen, Gefühle und Taten, wenn sie in<br />
sich das bekämpfen, in sich das ausmachen, was sonst in die<br />
Außenwelt ausströmen würde. Derjenige wird nicht die andere<br />
Meinung in der <strong>anderen</strong> Seele bekämpfen, der <strong>zu</strong>nächst einmal<br />
das, was in ihm <strong>zu</strong> bekämpfen ist, bekämpft, der in sich die<br />
Harmonie herstellt zwischen <strong>den</strong> verschie<strong>den</strong>en Gliedern seiner<br />
Wesenheit. Er wird der Außenwelt so gegenübertreten, dass er<br />
nicht ein Streitender, sondern ein Liebender ist. Um die Ableitung<br />
des Streites von außen in das Innere des Menschen, darum<br />
handelt es sich. Die Kräfte, die in der Menschennatur walten,<br />
müssen sich innerlich bekämpfen. Zwei sich entgegenstehende<br />
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