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Das Johannes-Evangelium im Verhältnis zu den anderen Evangeliun

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DAS JOHANNES-EVANGELIUM<br />

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ebenbürtig wäre, aber doch über <strong>den</strong> Durchschnitt der Menschen<br />

hinausragte. Dieser Mensch, nehmen wir an, hat eine lebendige<br />

Empfindung dafür, dass der andere ein großer Führer<br />

ist, dass das Geistige, das die übrigen Menschen erlangen sollen,<br />

schon in einem höheren Grade in ihm vorhan<strong>den</strong> ist. Wie würde<br />

solch ein Mensch diesen Führer schildern? Er würde etwa<br />

sagen: Da steht vor mir ein Mensch, ein Mensch <strong>im</strong> physischen<br />

Leibe wie die andern. Aber der physische Leib ist das Unbedeutende<br />

an ihm, das kommt gar nicht in Betracht an ihm. Wenn<br />

ich aber das geistige Auge auf ihn richte, dann erscheint mir mit<br />

ihm verbun<strong>den</strong> ein mächtiges Geistwesen, ein göttlich-geistiges<br />

Wesen. Und das ist so bedeutend, dass ich alle Aufmerksamkeit<br />

nur auf dieses göttlich-geistige Wesen lenke und nicht auf das,<br />

was physisch bei ihm erscheint wie an einem <strong>anderen</strong> Menschen.<br />

- So eröffnet sich dem geistigen Seher an einem Menschheitsführer<br />

etwas, was an Wesenheit die ganze übrige Menschheit<br />

überragt, und was er ganz anders beschreiben muss. Denn<br />

er beschreibt, was er mit dem geistigen Auge daran sieht.<br />

Diejenigen, welche heute die maßgebende St<strong>im</strong>me in der Öffentlichkeit<br />

haben, die wür<strong>den</strong> sich freilich über solch einen<br />

überragen<strong>den</strong> Menschheitsführer lustig machen. Wir sehen ja,<br />

wie heute schon verschie<strong>den</strong>e Gelehrte damit anfangen, Größen<br />

in der Menschheit vom psychiatrischen Standpunkt aus <strong>zu</strong> behandeln<br />

l Erkennen wür<strong>den</strong> ihn nur diejenigen, welche ihren<br />

geistigen Blick geschärft haben. Die aber wür<strong>den</strong> wissen, dass er<br />

kein Narr oder Schwärmer ist, und auch nicht einfach ein «begabter<br />

Mensch», wie Wohlwollendere ihn vielleicht bezeichnen,<br />

sondern dass er <strong>zu</strong> <strong>den</strong> größten Gestalten des Menschheitslebens<br />

<strong>im</strong> geistigen Sinne gehört. So würde es heute sein. Aber<br />

in der Vergangenheit war es doch noch etwas anders, und auch<br />

noch in einer Vergangenheit, die gar nicht so weit hinter uns<br />

liegt.<br />

Wir wissen ja, dass die Menschheit in Be<strong>zu</strong>g auf ihr Bewusstsein<br />

verschie<strong>den</strong>e Metamorphosen durchgemacht hat. Alle Menschen<br />

haben einstmals ein dumpfes, dämmerhaftes Hellsehen<br />

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