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Das Johannes-Evangelium im Verhältnis zu den anderen Evangeliun

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DAS JOHANNES-EVANGELIUM<br />

_________________________________________________________<br />

deutlich genug gesagt, nur haben die Menschen nicht <strong>den</strong> Willen,<br />

wirklich das <strong>zu</strong> lesen, was <strong>im</strong> <strong>Evangelium</strong> steht. Nehmen<br />

Sie <strong>zu</strong>m Beispiel die erste Erscheinung des Christus nach dem<br />

Tode. Da heißt es:<br />

«Maria aber stund vor dem Grabe, und weinte draußen. Als sie<br />

nun weinte, guckte sie in das Grab,<br />

Und siehet zween Engel in weißen Kleidern sitzen, einen <strong>zu</strong><br />

<strong>den</strong> Häupten und <strong>den</strong> <strong>anderen</strong> <strong>zu</strong> <strong>den</strong> Füßen, da sie <strong>den</strong> Leichnam<br />

Jesu hingelegt hatten.<br />

Und dieselbigen sprachen <strong>zu</strong> ihr: Weib, was weinest du? Sie<br />

spricht <strong>zu</strong> ihnen: Sie haben meinen Herrn weggenommen, und<br />

ich weiß nicht, wo sie ihn hingelegt haben.<br />

Und als sie das sagte, wandte sie sich <strong>zu</strong>rück, und siehet Jesum<br />

stehen, und weiß nicht, dass es Jesus ist.<br />

Spricht Jesus <strong>zu</strong> ihr: Weib, was weinest du? Wen suchest du? Sie<br />

meinet, es sei der Gärtner, und spricht <strong>zu</strong> ihm: Herr, hast du ihn<br />

weggetragen, so sage mir: wo hast du ihn hingelegt? so will ich<br />

ihn holen. Spricht Jesus <strong>zu</strong> ihr: Maria! Da wandte sie sich um,<br />

und spricht <strong>zu</strong> ihm: Rabbuni! das heißet: O Meister!» (20, 11--<br />

16)<br />

Nun stellen Sie sich einmal vor: Sie haben jeman<strong>den</strong> vor ein<br />

paar Tagen gesehen, und Sie sehen ihn nach ein paar Tagen<br />

wieder. Trauen Sie sich <strong>zu</strong>, ihn nicht wieder<strong>zu</strong>erkennen? Trauen<br />

Sie sich <strong>zu</strong>, ihn <strong>zu</strong> fragen, ob er der Gärtner sei, und wo er<br />

eigentlich hingelegt wor<strong>den</strong> ist, wenn Sie ihn selber sehen? <strong>Das</strong><br />

aber müssen Sie der Maria <strong>zu</strong>trauen, oder derjenigen, welche<br />

hier als Maria bezeichnet wird, wenn Sie annehmen wollen,<br />

dass ein jedes physische Auge <strong>den</strong> Christus erkannt hätte und<br />

ihn in derselben Weise gesehen hätte, wie ihn ein physisches<br />

Auge früher gesehen hat. Lesen Sie die Evangelien dem Geiste<br />

nach! Erst musste die heilige Kraft der Worte als Kraft eindringen<br />

in die Frau. <strong>Das</strong> war notwendig! Da ging in ihr auf das Echo<br />

der Worte, und sie entzündeten wieder alles, was sie früher gesehen<br />

hatte. Und das machte jetzt ihr geistiges Auge fähig, <strong>den</strong><br />

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