Das Johannes-Evangelium im Verhältnis zu den anderen Evangeliun
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DAS JOHANNES-EVANGELIUM<br />
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Meinungen müssen wir in der Weise ansehen, dass wir sagen:<br />
So ist die eine Meinung, man kann sie haben. So ist die andere<br />
Meinung, man kann sie haben. Aber wenn ich nur die eine<br />
Meinung als berechtigt anerkenne, wenn ich nur das, was ich<br />
will, als berechtigt ansehe, und die andere Meinung bekämpfe,<br />
so komme ich auf dem physischen Plan in Streit. Nur meine<br />
Meinung festigen, heißt egoistisch sein. Meine Handlung als die<br />
einzig berechtigte ansehen, heißt egoistisch sein.<br />
Nehmen wir an, ich nehme die Meinung des <strong>anderen</strong> in mich<br />
auf, suche in mir selber Harmonie her<strong>zu</strong>stellen, so werde ich in<br />
ganz anderer Weise <strong>zu</strong> dem <strong>anderen</strong> stehen. Dann werde ich<br />
anfangen, ihn erst <strong>zu</strong> verstehen. Ableitung des Streites in der<br />
Außenwelt in eine Harmonisierung der inneren Kräfte des<br />
Menschen, so könnten wir auch ausdrücken <strong>den</strong> Fortgang in der<br />
Menschheitsentwickelung. Durch <strong>den</strong> Christus musste dem<br />
Menschen die Möglichkeit gegeben wer<strong>den</strong>, in sich harmonisch<br />
<strong>zu</strong> wer<strong>den</strong>, in sich die Möglichkeit <strong>zu</strong> fin<strong>den</strong>, die widerstreben<strong>den</strong><br />
Kräfte in seinem eigenen Innern <strong>zu</strong> harmonisieren. Der<br />
Christus gibt dem Menschen die Kraft, <strong>zu</strong>erst in sich selbst <strong>den</strong><br />
Streit <strong>zu</strong> tilgen. Ohne <strong>den</strong> Christus ist das n<strong>im</strong>mermehr möglich.<br />
Und die alten, die vorchristlichen Menschen haben in Be<strong>zu</strong>g<br />
auf <strong>den</strong> äußeren Streit mit Recht eines als das Furchtbarste<br />
angesehen: <strong>den</strong> Streit des Kindes gegen Vater und Mutter. Und<br />
als das schrecklichste und scheußlichste Verbrechen wurde in<br />
<strong>den</strong> Zeiten, in <strong>den</strong>en man gewusst hat, wie sich die Dinge entwickeln<br />
wür<strong>den</strong> ohne <strong>den</strong> Christus-Impuls, der Vatermord angesehen.<br />
<strong>Das</strong> haben sie klar <strong>zu</strong> erkennen gegeben, jene alten<br />
Weisen, die voraussahen, dass der Christus kommen werde.<br />
Aber auch das wussten sie, wo<strong>zu</strong> es in der Außenwelt führen<br />
müsse, wenn der Kampf nicht <strong>zu</strong>erst <strong>im</strong> eigenen Innern vollzogen<br />
würde.<br />
Schauen wir in das eigene Innere. Wir haben gesehen, dass <strong>im</strong><br />
Innern des Menschen da, wo sich Ätherleib und astralischer<br />
Leib durchdringen, die Mutter waltet, dass da, wo in dem physischen<br />
Leib das Ich ist, der Vater <strong>zu</strong>m Ausdruck kommt. <strong>Das</strong><br />
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