Das Johannes-Evangelium im Verhältnis zu den anderen Evangeliun
Das Johannes-Evangelium im Verhältnis zu den anderen Evangeliun
Das Johannes-Evangelium im Verhältnis zu den anderen Evangeliun
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
DAS JOHANNES-EVANGELIUM<br />
_________________________________________________________<br />
Aber in einer ganz neuen Weise hat der Christus mit der Frau<br />
<strong>zu</strong> tun. Er hat <strong>zu</strong> tun mit derjenigen Frau, die durch die <strong>Johannes</strong>-Taufe<br />
wieder jungfräulich gewor<strong>den</strong> ist, die wieder die frischen<br />
sprossen<strong>den</strong> Kräfte des Jungfräulichen in sich hat. <strong>Das</strong><br />
war das Neue, was der Schreiber des <strong>Johannes</strong>-<strong>Evangelium</strong>s andeuten<br />
wollte, indem er sagt, dass eine gewisse Strömung von<br />
dem Sohn <strong>zu</strong>r Mutter geht. <strong>Das</strong>s der Sohn, wenn er <strong>im</strong> fünften<br />
Grade nur eingeweiht war, die Möglichkeit hatte, die Volkskräfte,<br />
die sich <strong>im</strong> Volkselement der Mutter <strong>zu</strong>m Ausdruck bringen,<br />
magisch <strong>zu</strong> verwen<strong>den</strong>, das war all <strong>den</strong>en geläufig, die in jener<br />
Zeit okkultes Wissen hatten. Der Christus zeigte aber in geistig<br />
höherstehender Weise die Kräfte der Frau, die wieder jungfräulich<br />
gewor<strong>den</strong> ist.<br />
So sehen wir, wie vorbereitet wird die Hochzeit <strong>zu</strong> Kana. Wir<br />
sehen: Was da geschah, musste eben ein Eingeweihter tun, der<br />
<strong>den</strong> <strong>im</strong> fünften Grade Eingeweihten überschaute. Es wird uns<br />
gezeigt, dass das ebenso etwas <strong>zu</strong> tun hat mit <strong>den</strong> an der weiblichen<br />
Persönlichkeit hängen<strong>den</strong> Volkskräften. Wunderbar bereitet<br />
der Schreiber des <strong>Johannes</strong>-<strong>Evangelium</strong>s vor auf das, was<br />
da gezeigt wird. - Wie schon gesagt, auf <strong>den</strong> Wunderbegriff<br />
wer<strong>den</strong> wir in anderer Weise noch eingehen. - Nun können Sie<br />
sich aber leicht <strong>den</strong>ken, dass eben frisch geschöpftes Wasser etwas<br />
anderes ist als Wasser, das bereits eine Weile gestan<strong>den</strong> hat,<br />
wie die Pflanze, die eben frisch gepflückt ist, eine andere ist als<br />
eine, welche schon drei Tage gewelkt hat. Solche Unterscheidungen<br />
macht natürlich eine materialistische Anschauung<br />
nicht. <strong>Das</strong> Wasser, das eben noch verbun<strong>den</strong> war mit <strong>den</strong> Kräften<br />
der Erde, ist etwas anderes als jenes, das später erst verwendet<br />
wird. Anknüpfend an die <strong>im</strong> eben geschöpften Wasser noch<br />
befindlichen Kräfte, kann derjenige, der so eingeweiht ist, durch<br />
die Kräfte wirken, die jetzt gebun<strong>den</strong> sind an das geistige <strong>Verhältnis</strong><br />
wie das des Christus <strong>zu</strong> der Mutter, die eben jungfräulich<br />
gewor<strong>den</strong> war. Er setzt das, was die Erde kann, fort. Die Erde<br />
kann in der Rebe Wasser in Wein verwandeln. Der Christus,<br />
der sich der Erde genähert hat, der der Geist der Erde gewor<strong>den</strong><br />
ist, er ist das Geistige, das sonst <strong>im</strong> ganzen Er<strong>den</strong>körper wirkt.<br />
202