Das Johannes-Evangelium im Verhältnis zu den anderen Evangeliun
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DAS JOHANNES-EVANGELIUM<br />
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Da haben Sie physische Vorgänge als Wirkung von seelischgeistigen.<br />
So ist auch das Quellen der Tränen ein physischer<br />
Vorgang, der durch das Seelisch-Geistige bewirkt wird. Es ist<br />
nicht so, dass irgendwelche he<strong>im</strong>lichen physischen Einflüsse da<br />
<strong>zu</strong>sammenströmen, die Tränen herauspressen, und dass der<br />
Mensch dann, wenn er die Tränen herausgehen fühlt, traurig<br />
wird. So stellt die materialistische Anschauung das Allereinfachste<br />
auf <strong>den</strong> Kopf. Wenn wir eingehen wür<strong>den</strong> auf mancherlei,<br />
was <strong>den</strong> Menschen auch an physischen Übeln treffen kann<br />
und was <strong>zu</strong>sammenhängt mit geistig-seelischen Vorgängen,<br />
dann könnten wir solche Fälle ins Ungeheure vermehren. Aber<br />
für uns handelt es sich heute darum, dass wir begreifen: Physische<br />
Vorgänge sind Wirkungen geistig-seelischer Vorgänge.<br />
Und wo uns ein physischer Vorgang so erscheint, als ob nichts<br />
Geistig-Seelisches hinter ihm stünde, müssen wir uns <strong>im</strong>mer<br />
klar sein, dass wir eben das Geistig-Seelische noch nicht erkannt<br />
haben.<br />
Der Mensch ist heute gar nicht geneigt, das Geistig-Seelische<br />
sofort <strong>zu</strong> erkennen. Der Forscher von heute sieht, wie sich der<br />
Mensch vom ersten Moment der Empfängnis an, von <strong>den</strong> allerersten<br />
Ke<strong>im</strong>esstadien an entwickelt, <strong>zu</strong>erst <strong>im</strong> Mutterschoße,<br />
nachher außerhalb des mütterlichen Leibes. Er sieht heranwachsen<br />
die äußere physische Gestalt des Menschen. Und weil<br />
er das beobachtet mit <strong>den</strong> Mitteln der heutigen Forschung, bekommt<br />
er die Ansicht, dass der Mensch erst entstehe mit der<br />
Entwickelung der physischen Gestalt, wie er es beobachtet bei<br />
der Empfängnis, und er ist gar nicht geneigt, darauf ein<strong>zu</strong>gehen,<br />
dass hinter <strong>den</strong> physischen Vorgängen noch geistige Vorgänge<br />
stehen. Er glaubt nicht, dass hinter dem physischen Menschenke<strong>im</strong><br />
noch etwas Geistiges steht und dieses Geistige sich mit<br />
dem Physischen verbindet und dasjenige herausarbeitet, was aus<br />
einer früheren Verkörperung herstammt. Nun könnte man ja<br />
sagen, wenn man nur auf die Theorie und nicht auf die Lebenspraxis<br />
etwas geben wollte: Nun ja, mag sein, dass irgendeiner<br />
höheren Erkenntnis die Einsicht <strong>zu</strong>gänglich wäre, dass das Geistige<br />
hinter dem Physischen steht. Aber wir Menschen können<br />
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