Das Johannes-Evangelium im Verhältnis zu den anderen Evangeliun
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DAS JOHANNES-EVANGELIUM<br />
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glauben, was als ein solches Wort gesprochen war. Diese zwei<br />
Kräfte wirkten <strong>zu</strong>sammen. <strong>Das</strong> Wort des Christus hatte die<br />
Kraft, so <strong>zu</strong> zün<strong>den</strong> in der <strong>anderen</strong> Seele, dass der Hauptmann<br />
glaubte. Würde der Mensch nicht geglaubt haben, so würde der<br />
Sohn nicht gesund gewor<strong>den</strong> sein. So wirkt die eine Kraft auf<br />
die andere. Zwei gehören da<strong>zu</strong>. Hier aber haben wir bereits ein<br />
höheres Maß der Christus-Kraft. Bei der Hochzeit <strong>zu</strong> Kana<br />
brauchte sie noch, um überhaupt wirken <strong>zu</strong> können, die Verstärkung<br />
durch die Kraft der Mutter. Jetzt ist die Zeit so weit<br />
gekommen, dass die Christus-Kraft das zün<strong>den</strong>de Wort in die<br />
Seele des Hauptmannes hinübergießen kann. Eine Steigerung<br />
der Christus-Kraft ist da.<br />
Gehen wir jetzt <strong>zu</strong> dem dritten der Zeichen, <strong>zu</strong> der Heilung des<br />
achtunddreißig Jahre lang Kranken am Teich Bethesda. Da müssen<br />
wir wieder das wichtigste Wort lesen, das Licht hineinwirft<br />
in die ganze Sache. <strong>Das</strong> ist jene Stelle, welche da heißt:<br />
«Jesus spricht <strong>zu</strong> ihm: Stehe auf, n<strong>im</strong>m dein Bette und gehe<br />
hin!» Der Kranke hatte vorher gesagt, als er von seiner Notwendigkeit<br />
sprach, liegen <strong>zu</strong> bleiben, dass er sich nicht bewegen<br />
könnte:<br />
«Herr, ich habe keinen Menschen, wenn das Wasser sich beweget,<br />
der mich in <strong>den</strong> Teich lasse; und wenn ich komme, so steiget<br />
ein anderer vor mir hinein.» (5,7)<br />
Der Christus aber spricht <strong>zu</strong> ihm - und das ist nun wiederum<br />
wichtig, dass es an einem Sabbat ist, wo überall Festesst<strong>im</strong>mung<br />
ist, eine Zeit eminentester Menschenliebe -, und er kleidet das,<br />
was er sagen will, in <strong>den</strong> Ausdruck: «Stehe auf, n<strong>im</strong>m dein Bette<br />
und gehe hin!» (5, 8). Und wir müssen dieses Wort <strong>zu</strong>sammenhalten<br />
mit dem <strong>anderen</strong>, das er ihm sagt, und das ebenso wichtig<br />
ist:<br />
«Siehe <strong>zu</strong>, du bist gesund gewor<strong>den</strong>; sündige hinfort nicht mehr,<br />
dass dir nicht etwas Ärgeres widerfahre.» (5,14)<br />
Was heißt das? <strong>Das</strong> heißt: Die Krankheit des achtunddreißig<br />
Jahre lang Kranken hing <strong>zu</strong>sammen mit seiner Sünde. Ob diese<br />
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