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Das Johannes-Evangelium im Verhältnis zu den anderen Evangeliun

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DAS JOHANNES-EVANGELIUM<br />

_________________________________________________________<br />

nach ihm. Jemand wirft <strong>zu</strong>m Beispiel einen Stein. Da sagt man<br />

heute, der Stein behält durch das Beharrungsvermögen so lange<br />

seine Bewegung bei, bis sie unter dem Einfluss einer <strong>anderen</strong><br />

Kraft aufgehoben wird. Vor Galilei dachte man ganz anders; da<br />

war man davon überzeugt, dass, wenn der Stein weiter gehen<br />

soll, jemand <strong>den</strong> Stein fortstoßen muss. Etwas Aktives stand<br />

hinter dem fliegen<strong>den</strong> Stein. Galilei hat vollständig die Menschen<br />

um<strong>den</strong>ken gelehrt, aber so, dass sie gelernt haben, die<br />

Welt als einen Mechanismus auf<strong>zu</strong>fassen. Und heute gilt es gerade<strong>zu</strong><br />

als ein Ideal, die Welt mechanisch, mechanistisch <strong>zu</strong> erklären<br />

und allen Geist heraus<strong>zu</strong>treiben. <strong>Das</strong> rührt eben davon<br />

her, dass jene Partien des menschlichen Gehirnes, des Denkinstrumentes,<br />

die das Organ des wissenschaftlichen Denkens sind,<br />

heute schon so vertrocknet sind, dass sie nicht neues Leben <strong>den</strong><br />

Begriffen <strong>zu</strong>fließen lassen können, so dass diese Begriffe ärmer<br />

und ärmer wer<strong>den</strong>.<br />

Man könnte leicht nachweisen, dass die Wissenschaft, wenn sie<br />

noch so sehr Einzelheit <strong>zu</strong> Einzelheit häuft, mit keinem einzigen<br />

Begriff die Menschheit bereichert hat. Wohlgemerkt: Beobachtungen<br />

sind keine Begriffe! Sagen Sie nicht, dass solche<br />

Dinge wie Darwinismus und dergleichen die Menschheit mit<br />

Begriffen bereichert hätten. Andere haben das getan, nicht die<br />

Wissenschaftler, sondern Menschen, die ganz andere Quellen<br />

hatten. Ein solcher Mensch war Goethe. Er hat die Menschheit<br />

mit Begriffen von ganz <strong>anderen</strong> Quellen her bereichert. Dafür<br />

gilt er aber bei <strong>den</strong> Wissenschaftlern auch als Dilettant.<br />

Die Dinge liegen so, dass tatsächlich die Wissenschaft nicht bereichert<br />

wor<strong>den</strong> ist mit Begriffen. Begriffe fin<strong>den</strong> Sie viel, viel<br />

lebensvoller, viel höher und großartiger in uralten Zeiten. Ausgepresst<br />

wie eine Zitrone sind die Begriffe, die der Darwinismus<br />

hat. Er hat nur Beobachtungen gesammelt und sie mit <strong>den</strong> ärmer<br />

gemachten Begriffen verbun<strong>den</strong>. Diese wissenschaftliche<br />

Richtung ist etwas, was uns so recht deutlich <strong>den</strong> Vorgang zeigt<br />

des allmählichen Absterbens. Im Gehirn des Menschen ist ein<br />

Glied, das <strong>im</strong> Vertrocknen ist. <strong>Das</strong> ist das Glied, das heute in der<br />

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