Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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Archives, ermöglichte mir bald
die genügende Einsicht in
die mit der „langen MUnze" im Zusammenhange stehenden,
ganz eigenthUniliclien Verhältnisse.
Mit dem Studium der diesfälligen Acten luxliiiliiget,
kam mir der damals eben erschienene IV. Band von Gin-
(lely's „Geschichte des dreissigjährigen Krieges" zu. Ich
fand dort auf Seite 93 folgende, auf die Organisation der
böhmischen Administration,
nach der Schlacht am weissen
Berge bezugnehmende Darstellung, welche ich wörtlich
aufllhre: „Zunächst beschloss der Kaiser den bisherigen
provisorischen Oharakter der böhmischen Regierung durch
die Ernennung eines mit aller Machtvollkommenheit ausgerüsteten
Statthalters endgiltig zu regeln. Es war um
diese Zeit
ungewiss, welchem Manne dieser Posten anvertraut
werden würde, denn die Stellung des Fürsten Liechtenstein
i) war in den letzten Wochen unsicher geworden
man sprach in Wien von seiner Abberufung und wollte den
Erzherzog Karl statt seiner nach Prag schicken. Die
Ursache der Unzufriedenheit mit Liechtenstein ist nicht
sichergestellt, wir vermuthen (sagt Gindely), dass man ihn
eines Mangels an Eifer beschuldigte, da er bisher immer
zur Mässigung gerathen hatte.
Der Kaiser hatte aber Vertrauen
zu ihm und da auch Erzherzog Karl
nichts von der
Uebernahme des Statthalterpostens wissen wollte, so berief
man den Fürsten nach Wien, um sich mit ihm ins Einver-
1; Karl. Fürst und Regierer des Hauses Liechtenstein, geboren
ir)B9, suctedirte seinem Vater den .ö. October l.')Hr). Er wurde 1614,
als ihm vom Kaiser Mathias das Herzogthum Troppau verliehen
wmdr in den böhmischen und 1618 in den Reichs - FürstenstAnd
erhoben. Er war somit der erste Fürst zu Liechtenstein. Er bekam
1623 Jägerudorf und starb, .')H Jahre alt, am 12. Februar 1627.