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54 Dr. Carl Schalk: Der Müiiztuss der Wiener
I.
Urtheil des Wiener Münzgerichts vom 3. December
1408.
Or.auf Perg. mit anPergstr. häng, grünem Wachssiegel in gelber Schale
(gut erhalten) im k. k. Haus-, Hof- und Staats-Archiv zu Wien.
Ich Paul der Würffei czu den czeiten münnssmaister
in Osterreich vergich offenleich mit dem brief ,
daz für mich
kom, do ich sas an offem gericht, Liephart Prewzz diezeit
Michels des Kelhaymer purger cze Wienn diener und
chlagt mit vorsprechen an desselben seins herren stat,
des
ganczen und vollen gewalt er het cze flust und ze gewin,
hincz Dietreichen seligen dem Prenner weilnt münnssmaister
in Osterreich umb viertawsent gueter newr ungrischer
guidein, die gib und geb sein, und umb vicrdbalbhundert
phunt W^ienner phening, die er dem egenanten
seinem herrn gelten solt. Nu wer derselb Dietreich der
Prenner abgegangen mit dem tod und wer derselb sein
herr des egenanten seins geltes alles noch ungericht und
ungewert und chlagt darumb als verr, uncz er nach allen
fürboten und ze wissen tun das vorgenant gelt alles mit
rechten nottayding erlangt und behabt vor offem gericht.
Do ward gefragt: „Was recht wer." Do geviel dem vorgenanten
Micheln dem Kelhaymer mit frag und mit urtail:
„Swo er furbas auf des egenanten seins geltes Dietreichs
des Prenner guet erbgut und varundgut gezaigen mocht,
desselben guetes solt man im sovil inantwurten gewaltig
machen und an die gewer seczen so verr, daz er des obgenanten
seins geltes alles gancz und gar davon verrichtet
und gewert werde. Und solt ich im des mein urkund geben,