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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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122 Director Johann Xewald<br />

Markli OV* ganze Reichs-Taller und an der fein oder Kliorn<br />

zu 14 Loth 1 quent. haltend, auszumünzen sind", wie dieses<br />

bereits in der Wiener Münze angeordnet worden ist. i)<br />

In einem an den Kaiser gerichteten Schreiben ddo.<br />

Bresslau, 5. September 1623 äussert der Erzherzog Carl<br />

1) Seit dem Ablauf der Verpachtimg, somit seit 1. April 1623,<br />

wurden die verschiedeneu kaiserlichen Münzhäuser im ämtlichen,<br />

allerdings sehr reducirten Betriebe benützt. Aus der Wiener Münze<br />

kommen bereits vom Jahre 1623 gute Thaler vor (Schultess 261).<br />

Hier ging man am raschesten zur Ausprägung der alten guten Münzsorten<br />

über. Um dieselben auch nach ihrer Zeichnung und nach<br />

ihrem Aussehen sofort von den Kippermünzen unterscheiden zu<br />

können, trug das Brustbild des Kaisers auf den Wiener Thalern vom<br />

Jahre 1624 nicht mehr den „gekraussten grossen Kragen", an dessen<br />

Stelle trat ein glatter, schmaler Kragenumschlag. Auf der Rückseite<br />

wurde der Doppeladler durch fünf einzelne Wappenschilder ersetzt.<br />

Auf den böhmischen guten Thalern trat im Jahre 1624 an die Stelle<br />

des Brustbildes die ganze Figur des Kaisers in der Rüstung , mit<br />

Krone undScepter. Die auf den Kippermünzen vorhandene Werthzahl<br />

findet sich auf den guten groben Geldsorteu (Thaler und Halbthaler)<br />

nicht mehr. Gerade diese Werthzahl war es, welche zu den ausgiebigsten<br />

Münzverschlechterungen verwendet wurde, indem durch<br />

die einfache Aenderung derselben der Werth des Thalers von 120<br />

auf 140 und 150 Kreuzer erhöht worden ist. Die Münzstätten der<br />

einzelnen Länder anbelangend, kömmt zu bemerken, dass in Steiermark<br />

(Graz) und Kärnten (St. Veit) Kippergeld ausgeprägt wurde.<br />

Aus diesen beiden Münzhäusern sind mir von groben Sorten nur<br />

leichte Thaler zu 150 kr. bekannt. Auf der Brust des Doppeladlers<br />

befinden sich die betreffenden Landeswappen. Diese Thaler gehören<br />

bereits zu den grössten Seltenheiten. In Tirol (Hall) und Elsass<br />

(Ensisheim) geprägte Kipperthaler und Halbthaler sind mir nicht<br />

bekannt. Diese beiden Münzhäuser lassen sich für jene Zeit nicht<br />

mehr als kaiserliche Münzstätten bezeichnen. Ebensowenig sind mir<br />

in ungarischen Münzhäusern geprägte grobe Kippergelder bekannt.<br />

In Brunn war Münzmeister Balthasar Zwirner , dessen Zeichen BZ<br />

sich auf mährischen Münzen aus jener Zeit vorfindet.

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