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24: Dr. Franz Ritter v. Raimann : Ueber einige
Nicht allein gibt
es so viele Arten solcher Bracteaten
mit dem Balkenschilde — mit einem gekrönten Brustbilde,
Krieger, Löwen, Ungeheuer etc. — dass nicht anzunehmen
ist, man habe es bei einer in Böhmen geprägten, bloss für
den dortigen Umlauf oder auch den Verkehr mit den angrenzenden
deutschen Ländern i^) bestimmten Münzgattung
für nothwendig gehalten, so häufig das Zeichen der Herrschaft
über Oesterreich anzubringen, sondern es stimmt
auch der Typus vieler dieser Arten mit österreichischen
Pfenningen überein, z. B. jener in meiner Abhandlung in
den Wr. num. Monatsheften V, S. 73 und Taf. 3, Nr. 3 mit
dem Pfenninge im Archive XLI, Taf. I, 11 und Wr. Pfenninge
Abb. 132, jener mit dem gekrönten Brustbilde und
Scepter mit dem Pfenninge in den Wr. Pfenningen Taf. II,
45 u. s. w,, so dass vs^ohl ein Hervorgehen aus einer österreichischen
Münzstätte wahrscheinlich ist. Es vermuthet
dies auch Mader is) und liegt kein Grund vor, wesshalb in
Oesterreich keine Bracteaten geprägt worden sein sollten,
da doch im benachbarten Baiern, namentlich im XIII. Jahrhunderte,
diese Münzgattung so zahlreich auftritt. Dass
diese Bracteaten in den österreichischen Funden nicht vorzukommen
pflegen, spricht nicht dagegen, denn diese
stammen in der Eegel — wie sämmtliche in den Wr.
Pfenningen und in
den Studien über österreichische Münzfunde
19) beschriebenen — aus einer Zeit, in welcher
1') Worauf die Funde böhra. Bracteaten in Deutschland, so
z. B. zu Pfaffenmünster bei Straubing 1873 (Anzeiger für Kunde der
deutschen Vorzeit 1874, Sp. 62, Bl. f. Münzfr. 1873, Sp. 284, Wiener
num. Zeitschr. VI. und VII. Bd., S. 360, Verh. des hist. Vereines für
Niederbaiern XVIIL 1874, S. 60) hindeuten.
18) I. Versuch über Bracteaten S. 54.
19) Mitth. der C. Commission 1877, S. CXXXIX ff.