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350 Wilhelm Schratz: Ueber Plato-Wild
1730 erschienen Jubelthaler, zwei Gattungen, auf
den Kampf des Ritters Hans DoUinger mit dem Hunnen
Krako 930.
Als Bernhard von Weimar 1633 in die Stadt einzog^
fertigte man Ducaten und Thaler mit der Inschrift : Bernhardus
dux Saxoniae victorRatisbonam ingreditur, und acht
Jahre darnach, als die permanente Kriegsfackel Deutschland
nur noch wie ein grosses Leichenfeld beleuchtete, da
äusserte
sich die Sehnsucht der Bevölkerung nach Frieden
in einer schönen Medaille mit der den Oelzweig tragenden
Friedenstaube und der Inschrift:
sancta columba veni dulcis fer munera pacis.
Nebenbei sei noch gedacht der Medaillen auf die Pest
1714, den Rathhausbau 1724, den Magistrat, dann der vom
Stadtrathe geschlagenen zahlreichen Gedächtnissmünzen
(von 1617, 1630, 1641, 1717, 1730 und 1742) auf verschiedene
Reformationsfeste. Eine besondere Kategorie bilden die
Schützendenkmünzen, von denen eine schöne Serie
zusammengebracht
werden kann ; isolirt dagegen steht die Freimaurer-Medaille
von 1791 zum fünfundzwanzigjährigen
Jubiläum der hiesigen Loge. Aus der Zeit nach dem Verluste
der reichsstädtischen Eigenschaft existiren Sängerfest-,
Industrie - Ausstellungs-, Lager-, Feuerwehr- und Geflügelzucht-Vereins-Medaillen,
wenig genug für siebzig Jahre,
reich an politischen und speciell wichtigen städtischen
Ereignissen.
II. Die Schenkmünzen.
Einen Gegensatz zu den, sit venia comparationi,
epischen Denkmünzen bilden die lyrichen Schenkmünzen;
ich verstehe darunter Schaustücke und Erinnerungs-