Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

96 Director Johann Newald :
halter Fürst Carl zu
Liechtenstein dem Prager Münzmeister
Benedikt Huebmer von Sonnleithen den
Ankauf von Pagament, darauf hinweisend, dass der Silberkauf
dem „Jakoben Passen i,
Eltisten der Prager Juden"
übertragen worden ist, welchem für die feine Mark Silber
25 fl. zu bezahlen kömmt.
Schon unterm 26. März 1621 erliess der Statthalter an
die Prager Münzbeamten die weitere Weisung ,
dass sie für
Silber, welches ihnen von Parteien in der Münze zum Kaufe
angetragen wird, nicht mehr als 22 fl. für die feine Mark
zu bezahlen haben, dasselbe ist jedoch dem Basseni zu
tiberlassen, dem per Mark 25 fl. zu entrichten sind. Die
Mehrzahlung von 3 fl. per Mark sollte eine Vergütung jener
Bemühungen und Vorauslagen sein, welche in Bezug auf
Pagament-Einkauf dem Basseni oblagen.
Unter dem gleichen Datum, nämlich Prag, 16. März
1621, verordnete Fürst Liechtenstein, dass, weil für die
Mark Silber 25 fl. bezahlt wird, und damit von der Mark
eine Münznutzung von 12 fl. verbleibt, so sollen von nun
an, bei dem Feingehalte von 8 Loth 2 Quintel, auf die
Prager Mark, „der doppelten Guldiner 10, der einfachen
aber 20 Stück ausgebracht werden", daher die feine Mark
in der Ausmünzung auf 37 fl. 38 kr. zu bringen ist. i)
Dieses war der erste verhängnissvolle Schritt auf der
Bahn der Münzverschlechterung, dessen Bedeutung uns
sofort klar wird, wenn wir erwägen, dass die guten kaiserlichen
Speciesgelder bishin im Feingehalte von 14 Loth
1 Quintel zu 9«^ ganze Thaler aus der Wiener Mark aus-