Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

D«r Braote*teDSt<
zeigen eine bildliche Darstellung, welche sieh anderen
schon bekannten böhmischen Geprägen bestens anschliesst.
Auf schwach concaver Rildfläche erscheint innerhalb eines
hohen, steil
aufgetriebenen Kinges das nach rechts gekehrte
Brustbild des KiUiigs ober einer dreiblätterigen Krone. Die
vorgestreckte Rechte hält ein Schwert, die Linke ein gegen
die Hüfte gepresstes Lilienscepter. Auch der Durchmesser
stimmt aufs beste mit den Übrigen BlechmUnzen von Lettowitz,
er beträgt genau 19 Mm., wenn man den äusseren
Umfang jenes Kinges in Betracht zieht , welcher auf dem
Abdrucke das Bild umgibt und gleiches gilt von der
Übrigen Art der Ausführung.
In Hinblick auf diese Umstände nehme ich keinen
Anstand zu erklären, dass der Lettowitzer Bracteatenstempel,
flir dessen Echtheit auch alle äusseren Merkmale
sprechen, eines Alters und einer Herkunft mit den mitgefundenen
BlechmUnzen ist. Mit anderen Worten , dieser
Bracteatenstempel war für königlich böhmische Gepräge
bestimmt und stammt aus der zweiten Hälfte des XHI. Jahrhunderts,
höchstwahrscheinlich aus den Tagen König
Ottokars n. (t 1278).
II. Beschreibung der erhaltenen Bracteatenstempel.
Der IkMiari an Miiiizslempeln mu>s in den uiiüehilterlichen
Münzstätten ungemein gross gewesen sein. Ich sehe
dabei ab von der Mannigfaltigkeit der bekannten Typen
einzelner Münzherren, und lege mehr Gewicht auf die Zahl
der Varianten eines und desselben Gepräges. Diese ist
namentlich bei Braeteaten so gross, dass man, so lange nur
ein dürftigeres Material zur Vergleichung vorlag, meinen