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290 Dr. Carl Schalk: Der Wiener
Gold, Silber und Barschaften abgefordert wurden, gingen
ein: Patzen, Hungarische Ducaten, Kheinisclie Gulden,
Sechser und Zweifer, Zwikreutzer, Kreutzer, Zechner, Mailänder,
Dreikreutzer, Rösler.
IIo
Das Rechengeld.
Als solches haben wir zu verzeichnen
1. Das Pfund Pfenninge (^ aK), ein Collectivnahme für
240 A^ und den Schilling Pfenninge (ß J^), ein Collectivnahme
für 30 A^y welche sich in die ältesten Zeiten österreichisch-baierischen
Münzwesens verfolgen lassen.
2. Entstand in der von uns betrachteten Zeit eine zweite
Art von Rechengeld : Der Kreutzergulden, Gulden Müntz im
Gegensatz zum Gulden Geld der Goldmünze, rheinische
Gulden auch Gulden schlechtweg (fl.),
ein CoUectivname
für 60 kr. bald identisch mit U, und statt U angewendet.
Für die Entstehung dieser Rechengeldsorte der Gulden
zu 60 kr. scheinen mir folgende Momente von Einfluss
1. Die seit dem Jahre 1500 stetig wachsende Beliebtheit
der Kreuzer.
2. Der in dieselbe Zeit fallende bis 1522 nachweisbar
constante Curs der rheinischen Goldgulden auf 1 g J^ ==
240 ^ = 60 Kreuzern.
3. Die Schöpfung einer den Goldgulden gleichwerthigen
Silbermünze,
der Guldiner, mit dem Nominalwerthe
von 60 Kreuzern.
Wir haben also in dem Rechengulden eine Reminiscenz
an den Goldgulden zur Zeit seines 60 Kreuzercurses, der
den Münzgesetzgebern seit 1524 als Ideal vorschwebte,
den sie aber zu decretiren nicht vermochten, wie die Thatsachen
lehren,
denn die Guldiner (Thaler) bedangen Agio.