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holsteinischen Seen, 2009 - Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt ...

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Monitoring der Qualitätskomponente Makrophyten/Phytobenthos in schleswig-<strong>holsteinischen</strong> <strong>Seen</strong><br />

standsklasse 3 (mäßig) zugeordnet, wobei der Trend <strong>für</strong> das Gewässer aber eher zum unbefriedigenden<br />

(ÖZK 4) als zum guten Zustand (ÖZK 2) geht.<br />

Gesamtbewertung des Gewässers:<br />

Der eutrophe Stolper See besitzt mit insgesamt 15 nachgewiesenen, davon 2 gefährdeten<br />

Submersarten eine relativ artenreiche Gewässervegetation mit in Teilbereichen noch rasigen<br />

Armleuchteralgenbeständen. Demgegenüber fällt bei einem Vergleich mit vorliegenden<br />

Altdaten von 2002 allerdings eine eher negative Entwicklungstendenz auf, nämlich eine<br />

Verminderung der Vegetationstiefengrenze, die sich vermutlich auf eine eutrophierungsbedingte<br />

Verminderung der Sichttiefen im Gewässer zurückführen lässt. Insgesamt kommt dem<br />

Stolper See aus vegetationskundlicher Sicht damit mittlere Bedeutung zu.<br />

Empfehlungen:<br />

Um den ökologischen Zustand des Stolper Sees nachhaltig zu verbessern, ist eine weitere<br />

Reduzierung der Nährstoffeinträge in das Gewässer notwendig. Hierzu zählen unter anderem<br />

folgende allgemeine Maßnahmen:<br />

1. weitestgehende Minimierung von Einträgen im Oberflächenwassereinzugsgebiet des<br />

Stolper Sees: Aufgabe bzw. Umwandlung seenaher oder zum See hin geneigter Ackerflächen<br />

in extensivere Nutzungsformen, z.B. Grünlandnutzung ohne Düngereinsatz.<br />

2. Prüfung und ggf. Beseitigung von Abwassereinleitungen (z.B. häusliche Abwässer).<br />

3. weitestgehende Vermeidung der Einleitung von nährstoffreichem Oberflächen- oder Drainagewasser<br />

(z.B. Oberflächenwasser von Straßen und aus dem Siedlungsbereich), auch<br />

über Vorfluter.<br />

4. Vermeidung von flächigen Offenbodenbereichen insbesondere in zum See geneigten<br />

Hanglagen im Oberflächenwassereinzugsgebiet, um Einträge infolge Erosion bei stärkeren<br />

Niederschlagsereignissen zu vermeiden.<br />

5. Das fischereiliche Management sollte auf seine Vereinbarkeit mit den Zielen der WRRL-<br />

Richtlinie überprüft bzw. daraufhin angepasst werden, insbesondere was Besatzmaßnahmen<br />

angeht.<br />

6. Es bleibt zu prüfen, inwiefern interne Maßnahmen, z.B. Phosphatfällung, zu einer Verbesserung<br />

des Gewässerzustandes beitragen können.<br />

Konkret ergeben sich <strong>für</strong> den Stolper See folgende Maßnahmen:<br />

7. Stilllegung bzw. Extensivierung (Nutzung ohne Düngereinsatz) der seenahen bzw. zum<br />

hin geneigten landwirtschaftlichen Nutzflächen, insbesondere der Äcker am nördlichen<br />

Westufer sowie am mittleren und nördlichen Ostufer. Bei allen seenahen Äckern muss <strong>für</strong><br />

Schaffung von Pufferzonen mit ausreichender Breite gesorgt werden, die letztlich in Abhängigkeit<br />

vom Geländerelief und den bestehenden Vorflutern festgelegt werden muss.<br />

8. Weitergehende Maßnahmen sollten die Sanierung des oberhalb gelegenen Einzugsgebiet<br />

der der Alten Schwentine und der Bornhöveder <strong>Seen</strong>kette betreffen.<br />

Prognose:<br />

Der Stolper See erreicht in der Bewertung weiterhin eindeutig den mäßigen ökologischen<br />

Zustand (ÖZK 3), obwohl sich die Vegetationstiefengrenze im Gewässer zwischen 2002 und<br />

<strong>2009</strong> verschlechtert hat. Angesichts dieser eher negativ einzuschätzenden Entwicklungstendenzen<br />

erscheint ein Erreichen des guten ökologischen Zustandes (ÖZK 2) bis 2015 ziemlich<br />

unrealistisch.<br />

Mittelfristig sind jedoch bei konsequenter Umsetzung der Maßnahmenempfehlungen durchaus<br />

Chancen zum Erreichen des guten ökologischen Zustandes gegeben.<br />

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Institut biota 2010

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