holsteinischen Seen, 2009 - Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt ...
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Monitoring der Qualitätskomponente Makrophyten/Phytobenthos in schleswig-<strong>holsteinischen</strong> <strong>Seen</strong><br />
von Sanierungsplanungen ist auch aufgrund des geringen Wiederbesiedlungspotentials der<br />
gute Zustand als Zielvorgabe der WRRL (2000) bis zum Jahr 2015 nicht erreichbar.<br />
Anhand der aktuellen Zustandsbewertung nach dem PHYLIB-Verfahren ergibt sich <strong>für</strong> den<br />
Schmalensee aktuell ein mäßiger Zustand (2,6), der aber bereits deutliche Tendenzen zum<br />
guten Zustand aufweist. Unter Berücksichtigung der vorhandenen Defizite wird dagegen<br />
fachgutachterlich nur von einem mäßigen Zustand der Qualitätskomponente Makrophyten/<br />
Phytobenthos ausgegangen, der starke Tendenzen zum unbefriedigenden Zustand aufweist.<br />
So fehlt die Gewässervegetation des Schmalensees in Teilbereichen bzw. sie tritt nur artenarm<br />
und schwach entwickelt in Erscheinung. Auch die unteren Besiedlungsgrenzen von<br />
durchschnittlich nur 1,5 m und sehr geringe Sichttiefen von 0,5 m zum Untersuchungszeitpunkt<br />
sind deutliche Hinweise <strong>für</strong> einen gestörten Gewässerhaushalt. Bei den Diatomeen<br />
deuten ein erhöhter Anteil typspezifischer Degradationszeiger und der vor allem am Nordwestufer<br />
erhöhte Trophieindex auf eine beeinträchtigte Zönose hin. Insgesamt muss gegenwärtig<br />
von einem noch mäßigen Zustand der Qk Makrophyten/Phytobenthos ausgegangen<br />
werden, der aber schon deutliche Tendenzen zur ÖZK 4 erkennen lässt. Die Zielvorgaben<br />
werden aktuell noch klar verfehlt.<br />
Ein Vergleich mit Altdaten war nur <strong>für</strong> die Teilkomponente der Makrophyten möglich. Hier<br />
zeigen sich im Vergleich zu den letzten Untersuchungen von 2002 keine deutlichen Veränderungen<br />
in der Ausprägung der Gewässervegetation. Tendenziell ist ein leichter Rückgang in<br />
der Häufigkeit einzelner Taxa erkennbar. Auch die unteren Verbreitungsgrenzen sind geringfügig<br />
rückläufig. Damit weist der Schmalensee gegenwärtig z.T. erhebliche Abweichungen<br />
von leitbildgerechten Ausprägungen der Qk Makrophyten/Phytobenthos auf. Ein Erreichen<br />
des guten Zustandes als Zielvorgabe der WRRL (2000) ist nur innerhalb eines längeren Umsetzungszeitraumes<br />
und bei Umsetzung komplexer Sanierungsmaßnahmen möglich.<br />
Basierend auf der aktuellen Zustandsbewertung nach PHYLIB ergibt sich <strong>für</strong> den Postsee<br />
noch ein mäßiger Gesamtzustand. Wegen der an drei Abschnitten nur unbefriedigenden<br />
stationsbezogenen Gesamtbewertung sind bereits deutliche Tendenzen zum unbefriedigenden<br />
Zustand gegeben. Fachgutachterlich wird unter Berücksichtigung einer schlechteren<br />
Zustandseinschätzung bei den Diatomeen und der mehrfach nachgewiesenen Makrophytenverödung<br />
bereits bei vier Abschnitten von einem unbefriedigenden Zustand ausgegangen,<br />
der damit auch <strong>für</strong> den Seewasserkörper zutreffend ist. Damit sind hinsichtlich der Ausprägung<br />
der Qk Makrophyten/Phytobenthos bereits stärkere Abweichungen von leitbildgerechten<br />
Ausprägungen erkennbar, die sich am stärksten beim Modul Makrophyten zeigen.<br />
Ein Vergleich der Gewässerentwicklung anhand von Altdaten ist bei den Makrophyten möglich.<br />
Nach STUHR (2010) ist beim Vergleich der Untersuchungsergebnisse von <strong>2009</strong> und<br />
2002 festzustellen, dass sich die Verhältnisse <strong>für</strong> die Submersvegetation im Postsee trotz<br />
des Neufundes einer Characeenart tendenziell eher verschlechtert haben, was sich u.a. in<br />
einer ± deutlichen Verringerung der Vegetationstiefenausdehnung und in z. T. verringerten<br />
Abundanzen widerspiegelt. Das Erreichen des guten ökologischen Zustandes bis 2015 wird<br />
daher aus fachgutachterlicher Sicht als unmöglich eingeschätzt, zumal sich zumindest bei<br />
den Makrophyten aktuell eher eine Verschlechterung des ökologischen Zustandes des<br />
Postsees andeutet. Bei Umsetzung geeigneter Sanierungsmaßnahmen im Einzugsgebiet<br />
kann der gute Zustand erst nach Fristverlängerung gemäß Art. 4 (4) der WRRL (2000) erreicht<br />
werden.<br />
Die PHYLIB-Bewertung ergibt <strong>für</strong> den Langsee (Süderfahrenstedt) einen mäßigen Zustand,<br />
der jedoch überwiegend (fünf von sechs Probestellen) auf den Ergebnissen des Moduls<br />
Diatomeen beruht. Besonders hinsichtlich der Teilkomponente Makrophyten zeigen sich<br />
aber deutliche Abweichungen von leitbildgerechten Zuständen. Die Gewässervegetation ist<br />
artenarm und spärlich ausgebildet, die untere Besiedlungsgrenze liegt mit ca. 1,5 m bereits<br />
in einem <strong>für</strong> hocheu- bis polytrophe <strong>Seen</strong> typischen Bereich. Weil auch bei den Diatomeen<br />
überwiegend deutliche Defizite erkennbar sind (häufig höhere Anzahlen typspezifischer Störzeiger,<br />
lokal deutlich erhöhte Trophieindizes), wird fachgutachterlich nur ein unbefriedigender<br />
Gesamtzustand des Gewässers eingeschätzt.<br />
Institut biota 2010 345