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holsteinischen Seen, 2009 - Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt ...

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Monitoring der Qualitätskomponente Makrophyten/Phytobenthos in schleswig-<strong>holsteinischen</strong> <strong>Seen</strong><br />

Bewertung nach SCHAUMBURG et. al (2007)<br />

Die Indexwerte der diesjährig bearbeiteten 5 Transekte und die daraus resultierende Güteklasse<br />

sind in der Tabelle 25 aufgeführt.<br />

Tabelle 32: Indexwerte und ökologische Zustandsklasse nach SCHAUMBURG et. al (2007) <strong>für</strong><br />

die Makrophytentransekte des Drüsensees. * = nicht gesichert<br />

Drüsensee (WRRL-Seetyp 11, Makrophytentyp TKp-11)<br />

Makrophytentransekt Zustandsklasse RI RI kor M MP<br />

Transekt 1 (130068) nicht gesichert 8,33* -41,67* -<br />

Transekt 2 (130394) 5 - - -<br />

Transekt 3 (130393) 5 - - -<br />

Transekt 4 (130396) nicht gesichert 0,00 * 0,00 * -<br />

Transekt 5 (130395) nicht gesichert 0,00 * 0,00 * -<br />

Danach kann <strong>für</strong> zwei Transekte kein Indexwert ermittelt werden, weil keine submerse Vegetation<br />

auftrat. Da hier<strong>für</strong> keine natürlichen Ursachen vorliegen, wird von einer<br />

Makropytenverödung ausgegangen. Deshalb werden die beiden Transekte am Ostufer mit<br />

der Zustandsklasse 5 bewertet. Für die drei restlichen Probestellen konnte kein gesicherter<br />

Index ermittelt werden, weil der Anteil von Nuphar lutea bzw. Nymphaea alba an der Gesamtquantität<br />

über 80 % lag. Wegen der z.T. gut ausgebildeten Schwimmblattrasen kann <strong>für</strong><br />

diese Abschnitte aber nicht von einer Makrophytenverödung ausgegangen werden. Fachgutachterlich<br />

wird der Zustand der Gewässervegetation im Bereich der Transekte 4 und 5<br />

höchstens als unbefriedigend eingeschätzt, weil die Gewässervegetation sehr artenarm ausgeprägt<br />

und die Besiedlungstiefe naturgemäß gering ist. Für das Transekt 1 kann unter besonderer<br />

Berücksichtigung der Restvorkommen von Potamogeton praelongus als Art der<br />

Kategorie A noch von einem mäßigen Zustand ausgegangen werden, der aber bereits deutlichen<br />

Tendenzen zum schlechteren Zustand erkennen lässt. Damit reicht das Spektrum der<br />

Bewertungsergebnisse der einzelnen Probestellen von mäßig (nur Transekt 1) bis schlecht<br />

(Transekte 2, 3).<br />

Über das offizielle Verfahren sind nur zwei von 5 Probestellen bewertbar. Eine Gesamtbewertung<br />

des Wasserkörpers kann damit gegenwärtig nicht erfolgen. Bei Berücksichtigung<br />

der fachgutachterlichen Zustandsbewertungen ergibt sich <strong>für</strong> den Wasserkörper insgesamt<br />

ein unbefriedigender Zustand.<br />

Gesamtbewertung:<br />

Der Drüsensee ist durch eine fast vollständig fehlende Gewässervegetation gekennzeichnet.<br />

Lediglich am Süd- und Westufer haben sich noch Schwimmblattrasen mit Nuphar lutea und<br />

Nymphaea alba in unterschiedlicher Flächengröße erhalten. Zusätzlich zu den beiden letztgenannten<br />

Arten und der Kleinen Wasser- bzw. der Teichlinse (Lemna minor, Spirodela<br />

polyrhiza) kommt aktuell lediglich eine Tauchblattart im See vor. Beim Gestreckten<br />

Laichkraut (Potamogeton praelongus) handelt es sich aber um eine floristische Besonderheit,<br />

die in den Roten Listen Deutschlands und Schleswig-Holsteins als stark gefährdet geführt<br />

wird.<br />

Die unteren Besiedlungstiefen sind mit durchschnittlich 2,2 m (maximal 2,4 m) <strong>für</strong> den gesamten<br />

See relativ gering und verweisen bereits auf hocheutrophe Verhältnisse. Auch die<br />

erhebliche Phytoplanktonentwicklung mit daraus resultierenden geringen Sichttiefen deuten<br />

auf einen stark gestörten Stoffhaushalt hin. Wegen der Restvorkommen des in Schleswig-<br />

Holstein und Deutschland stark gefährdeten Gestreckten Laichkrautes (Potamogeton<br />

praelongus) und einer bereichsweise noch naturnahen Ufervegetation besitzt der Drüsensee<br />

jedoch trotz vorhandener Defizite landesweite Bedeutung.<br />

196<br />

Institut biota 2010

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