19.10.2014 Aufrufe

holsteinischen Seen, 2009 - Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt ...

holsteinischen Seen, 2009 - Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt ...

holsteinischen Seen, 2009 - Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Monitoring der Qualitätskomponente Makrophyten/Phytobenthos in schleswig-<strong>holsteinischen</strong> <strong>Seen</strong><br />

(31) lag hier unter dem Durchschnitt. Das Verhältnis typspezifischer Referenzarten zu Störzeigern<br />

ist ausgeglichen, die Referenzarten waren jedoch deutlich häufiger als die Degradationszeiger.<br />

Der Untersuchungsabschnitt vom Nordufer am Campingplatz (MS_NR 130397) wurde mit<br />

annähernd 50 % sehr deutlich von Cocconeis neothumensis dominiert. Die zweithäufigste<br />

Art war die eutraphente Amphora pediculus. Erwähnenswert sind die Nachweise der oligotraphenten<br />

Navicula oligotraphenta und der oligo- bis mesotraphenten Navicula jentzschii. Die<br />

vorgefundene Artenzahl war überdurchschnittlich hoch (44 Taxa). Auch in diesem Abschnitt<br />

traten genauso viele typspezifische Referenzarten wie Störzeiger auf, wobei die erstgenannten<br />

jedoch mit einer größeren Häufigkeit vorkamen. Der TI NORD weist einen guten ökologischen<br />

Zustand aus.<br />

Am Ostufer (MS_NR 130398) trat erneut Cocconeis neothumensis am häufigsten in Erscheinung.<br />

Mit einem Anteil von 10,6 % wurde Achnanthes minutissima (trophietolerant) ebenfalls<br />

zahlreich nachgewiesen (typspezifische Referenzart). Häufig war ebenfalls die oligo- bis mesotraphente<br />

Achnanthes joursacense. Auch an dieser Probestelle wurde Navicula oligotraphenta<br />

vorgefunden. Das Verhältnis von 6 typspezifischen Referenzarten zu 2 Degradationszeigern<br />

führt zu einem vergleichsweise hohen Wert <strong>für</strong> das Modul Referenzartenquotient und<br />

damit zu einem DI SEEN im Übergangsbereich von der ÖZK 2 (gut) zur ÖZK 1 (sehr gut). Die<br />

ermittelte Artenzahl bewegte sich im Mittelfeld.<br />

In der Probe vom mittleren Südufer (MS_NR 130399) dominierte Cocconeis neothumensis<br />

sogar mit einem Anteil von knapp 60 %. Es folgt Achnanthes joursacense (oligo- bis mesotraphent)<br />

mit einem Anteil von 8,3 %. Navicula oligotraphenta konnte auch an dieser Probestelle<br />

nachgewiesen werden. Trotz der starken Dominanz von Cocconeis neothumensis war<br />

die Taxazahl mit 43 Arten insgesamt deutlich überdurchschnittlich. Das Verhältnis von typspezifischen<br />

Referenzarten und Degradationszeigern ist weitgehend ausgeglichen, die erstgenannte<br />

Gruppe überwiegt leicht.<br />

In der Gesamtbewertung nach PHYLIB ergibt sich <strong>für</strong> den See damit ein guter Zustand der<br />

Teilkomponente Diatomeen. Hinsichtlich des Trophieindexes (vorläufige Skala TI Nord nach<br />

SCHÖNFELDER et al. [2006]) wird sogar ein überwiegend sehr guter Zustand mit Tendenzen<br />

zum guten Zustand erreicht. Dies basiert jedoch überwiegend auf Massenvorkommen<br />

von Cocconeis neothumensis. Der mit 2,15 vergleichsweise niedrige Trophiewert dieser Art<br />

beim TI Nord nach SCHÖNFELDER et al. (2006) führt bei Massenvorkommen zu einer deutlich<br />

positiven Beeinflussung des Trophieindexes. Beim bisher angewandten TI Süd nach HOF-<br />

MANN (1999) hat die letztgenannte Art einen Trophiewert von 3,7. Damit sind die gegenwärtigen<br />

Ergebnisse der PHYLIB-Bewertung kritisch zu sehen, zumal auch die Klassengrenzen<br />

des Moduls Trophieindex relativ moderat angesetzt wurden. Darüber hinaus sind beim Modul<br />

Referenzartenquotient viele der vorkommenden Taxa als typspezifische Referenzarten eingestuft<br />

und nur wenige als Störzeiger definiert. In der Summe ergeben sich deshalb bei diesem<br />

Typ vergleichsweise hohe Werte <strong>für</strong> den Diatomeenindex. Die Klassifikationsskalen<br />

sollten deshalb kritisch geprüft werden. Anhand des vorgefundenen Arteninventars wird<br />

fachgutachterlich gegenwärtig nur von einem mäßigen Zustand ausgegangen. Hinsichtlich<br />

seiner Trophie dürfte der Gudower See als eutroph einzuschätzen sein. Die Zahl nachgewiesener<br />

Diatomeentaxa ist an den einzelnen Probestellen relativ hoch, insbesondere eine einzige<br />

Art (Cocconeis neothumensis) bildet aber häufig ausgesprochene Dominanzen. Die<br />

Massenvorkommen dieser meso- bis eutraphenten Art weisen jedoch auf deutliche Abweichungen<br />

von leitbildgerechten Ausprägungen hin.<br />

4.2.12 Langsee, Süderfahrenstedt<br />

Der Langsee ist als ungeschichteter See mit einer Verweilzeit von über 30 Tagen (Typ D 11)<br />

eingestuft. In der Tabelle 49 sind die Ergebnisse der 6 untersuchten Probestellen am<br />

Langsee zusammengestellt.<br />

Institut biota 2010 277

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!