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holsteinischen Seen, 2009 - Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt ...

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Monitoring der Qualitätskomponente Makrophyten/Phytobenthos in schleswig-<strong>holsteinischen</strong> <strong>Seen</strong><br />

gleich zu anderen Seetypen müssen die o.g. Bewertungsergebnisse aber als nachvollziehbar<br />

eingeschätzt werden. Das Arteninventar der einzelnen Probestellen wird nachfolgend<br />

kurz beschrieben.<br />

Am Nordwestufer nördlich Stocksee (MS_NR 130078) wurde mit 35 Taxa nur eine mäßig<br />

diverse Diatomeengemeinschaft gefunden. Am häufigsten trat die eutraphente Amphora pediculus<br />

mit einem Anteil von exakt 25 % auf. Daneben erreichten die meso- bis eutraphenten<br />

Taxa Cocconeis neothumensis und Cocconeis neodiminuta noch Anteile zwischen 12,5 und<br />

knapp 10 %. Die meisten anderen der vorgefundenen Taxa sind als eutraphent einzustufen.<br />

Im Abschnitt wurde aber auch die in oligo- bis mesotrophen Gewässern schwerpunktmäßig<br />

verbreitete Achnanthes joursacense (oligo- bis mesotraphent) mit einem Anteil von 2,2 %<br />

nachgewiesen. Es traten 9 Störzeiger und 5 typspezifische Referenzarten auf, von denen<br />

jedoch nur einzelne etwas häufiger waren (Navicula schoenfeldii 6,8 %, C-Art, Cymbella microcephala,<br />

4,2 %, A-Art).<br />

Die Probestelle am Ostufer auf Höhe der Langen Insel (MS_NR 130079) wurde mit einem<br />

Anteil von 65,9 % sehr deutlich von Amphora pediculus dominiert. Neben den fast durchgängig<br />

eutraphenten Taxa sind die Nachweise der oligo- bis mesotraphenten Achnanthes joursacense<br />

sowie der oligotraphenten Achnanthes minutissima var. scotica zu erwähnen. Die<br />

erhobene Artenzahl bewegt sich mit 35 im unteren Mittelfeld. Im Abschnitt wurden 4 typspezifische<br />

Referenzarten nachgewiesen, von denen Achnanthes minutissima mit einem Anteil<br />

von ca. 1,4 % am häufigsten war. Diesen stehen 8 Störzeiger gegenüber von denen 3 bereits<br />

mit Anteilen zwischen 2,9 % und 1,4 % auftraten (Navicula cari, Navicula schoenfeldii,<br />

Rhoicosphenia abbreviata).<br />

F. brevistriata trat neben Amphora pediculus und Achnanthes lanceolata ssp. frequentissima<br />

in der Südbucht (MS_NR 130080) am häufigsten auf (Anteil von 37,3 %). Es folgt F. pinnata<br />

mit einem Anteil von 6,6 %. Wie bereits mehrfach erwähnt deutet die Dominanz kleiner Fraugilaria-Arten<br />

auf Störungen an der Probestelle hin. Vermutlich aufgrund des Vorkommens<br />

mehrerer Arten mit hohen Trophiewerten wie z.B. Navicula capitata (5,37), Navicula gregaria<br />

(6,76), Fragilaria fasciculata (5,66) oder Navicula lanceolata (7,05) ist der Trophieindex dieser<br />

Probestelle deutlich erhöht und indiziert bereits einen unbefriedigenden ökologischen<br />

Zustand. Dies und die hohe Anzahl ermittelter Degradationszeiger (15:3) ergeben eine Bewertung<br />

mit der Zustandsklasse 4. Die Zahl der vorgefundenen Taxa (34) war unterdurchschnittlich.<br />

Die Diatomeengesellschaft der Probestelle am nördlichen Ostufer bei Sande (MS_NR<br />

130368) ist mit 31 nachgewiesenen Taxa nur wenig divers. Die beiden Taxa Achnanthes<br />

clevei (meso- bis eutraphent) und Amphora pediculus (eutraphent) dominierten die Probe.<br />

Sie haben bereits einen Anteil von 60 % am Gesamtartenaufkommen dieser Probe. Auch<br />

Cocconeis neodiminuta und Cocconeis neothumensis (meso- bis eutraphent) traten vermehrt<br />

auf. Von den 5 typspezifischen Referenzarten und 8 Störzeigern war keine Art häufiger als<br />

mit 0,8 % vertreten.<br />

Achnanthes clevei und Cocconeis neothumensis (beide meso- bis eutraphent) traten am<br />

Westufer bei Stocksee (MS_NR 130374) am häufigsten auf. Mit Navicula tuscula f. minor<br />

kam bei 14 typspezifischen Störzeigern nur eine Referenzart vor. Dies bedingt einen sehr<br />

niedrigen Wert <strong>für</strong> das Modul Referenzartenquotient und damit einen Diatomeenindex, der<br />

bereits im Grenzbereich zum unbefriedigenden Zustand liegt. Die gefundene Artenzahl war<br />

durchschnittlich.<br />

Die Probe von der Halbinsel im NSG (MS_NR 130369) wies mit 37 Taxa eine mäßig artenreiche<br />

Diatomeengemeinschaft auf. Diese wurde von Amphora pediculus mit einem Anteil<br />

von 50,8 % dominiert. Es folgt Navicula cari mit einem Anteil von 9,2 %. Sie ist in eutrophen<br />

Gewässern bei mittlerem bis höherem Elektrolytgehalt verbreitet und unbekannt bzw. abwesend<br />

in meso- bis oligotrophen Gewässern. Sie ist <strong>für</strong> den Typ D 13.2 als typspezifischer<br />

Störzeiger eingestuft. Neben ihr traten 9 weitere als Störzeiger und 5 als typspezifische Referenzarten<br />

eingestufte Taxa auf. Erwähnenswert ist der Nachweis der oligo- bis mesotraphenten<br />

Navicula absoluta. Der Trophieindex liegt aber insgesamt im mittleren Bereich.<br />

Institut biota 2010 265

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