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holsteinischen Seen, 2009 - Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt ...

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Monitoring der Qualitätskomponente Makrophyten/Phytobenthos in schleswig-<strong>holsteinischen</strong> <strong>Seen</strong><br />

Bewertung nach SCHAUMBURG et. al (2007)<br />

Anhand der aktuellen Erfassungen in 5 repräsentativen Transekten ergeben sich die in Tabelle<br />

30 aufgeführten Zustandswerte und Indexklassen.<br />

Tabelle 30: Indexwerte und ökologische Zustandsklasse nach SCHAUMBURG et. al (2007) <strong>für</strong><br />

die Makrophytentransekte des Bornhöveder Sees, * = Indexwert nicht gesichert<br />

Bornhöveder See (WRRL-Seetyp 11, Makrophytentyp TKp-11)<br />

Makrophytentransekt Zustandsklasse RI RI kor M MP<br />

Transekt 1 (129748) 5 0,00* 0,00* -<br />

Transekt 2 (129749) 5 0,00* 0,00* -<br />

Transekt 3 (130391) 5 -88,89* -88,89* -<br />

Transekt 4 (130392) 5 0,00* 0,00* -<br />

Transekt 5 (130390) 5 -11,11* -11,11* -<br />

An keinem der Untersuchungsabschnitte konnte ein gesicherter Index ermittelt werden, weil<br />

die Gewässervegetation nur aus wenigen Arten mit geringen Abundanzen bestand. Falls<br />

da<strong>für</strong> keine natürliche Ursachen vorliegen, muss von einer Makrophytenverödung ausgegangen<br />

werden.<br />

Alle bearbeiteten Probestellen weisen zumindest im Flachwasserbereich ausreichend besonnte<br />

Litoralbereiche mit sandig kiesigen Substraten auf, die <strong>für</strong> eine Besiedlung geeignet<br />

wären. Das vollständige bzw. weitgehende Fehlen submerser Makrophyten kann daher nur<br />

auf anthropogene Ursachen (insb. Gewässereutrophierung) zurückzuführen sein. Für alle<br />

Untersuchungsabschnitte wird deshalb von einer Makrophytenverödung ausgegangen. Damit<br />

werden alle Makrophytentransekte in die ökologische Zustandsklasse 5 (schlecht) eingeordnet.<br />

Im Mittel ergibt sich damit <strong>für</strong> den Bornhöveder See ein schlechter Zustand des Moduls<br />

Makrophyten, der angesichts des vorgefundenen rudimentären Arteninventars nachvollziehbar<br />

erscheint.<br />

Gesamtbewertung:<br />

Der Bornhöveder See weist nur noch eine rudimentäre Gewässervegetation mit punktuellen<br />

Restvorkommen weniger Makrophyten auf. Aktuell konnten eine natante und 7 submers vorkommende<br />

Taxa nachgewiesen werden. Damit hat die Artenzahl im Vergleich zur letzten<br />

Untersuchung leicht zugenommen. Hinsichtlich der Abundanzen und der Besiedlungstiefe<br />

konnte jedoch keine signifikante Veränderung festgestellt werden. Die durchschnittliche Besiedlungstiefe<br />

der Submersvegetation aller 5 Untersuchungstransekte liegt bei nur 0,5 m,<br />

(maximal 0,7 m) und ist damit extrem gering. Sie kennzeichnet einen polytrophen Zustand,<br />

der sich bereits im Übergang zum hochpolytrophen Zustand befindet. Auch die in vielen Bereichen<br />

erkennbare starke Algenentwicklung und eine während der Sommermonate sehr<br />

geringe Sichttiefe weisen auf polytrophe Verhältnisse hin. Damit sind <strong>für</strong> den Bornhöveder<br />

See massive Defizite in der Ausbildung der Gewässervegetation gegeben. Aufgrund der geringen<br />

Artdiversität und des Fehlens gefährdeter Makrophyten kommt dem Bornhöveder See<br />

gegenwärtig nur eine lokale Bedeutung zu.<br />

Empfehlungen:<br />

Die nachhaltige Verbesserung der hydrologischen Verhältnisse am Bornhöveder Sees setzt<br />

eine komplexe Sanierung des Einzugsgebietes voraus, die hier nicht weiter betrachtet werden<br />

kann. Einen wesentlichen Schwerpunkt dabei bilden die Zuflüsse, die wesentliche potentielle<br />

Eintragspfade darstellen. Daneben stellen Rücklösungserscheinungen aus dem Seesediment<br />

ein weiteres, zu berücksichtigendes Problemfeld dar (z.B. Prüfung der Umsetzbarkeit<br />

von Phosphatfällungen). Darüber hinaus sind jedoch punktuelle Maßnahmen sinnvoll,<br />

um die weitere Eutrophierung zu stoppen. Diese werden nachfolgend aufgeführt.<br />

Institut biota 2010 175

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